1000 Robota
am Mittwoch, 8. Oktober 2008, 21:15 im Topic 'Musik'
Sie sind jung und wütend. Ihre Lieder sind kurz, rockig, verrotzt. Ihre Frisuren sind gescheitelt. Ihre Texte sind T-Shirt reife Slogans. Hatten wir das nicht schon mal?! Na klar, aber im Gegensatz zu den frühen Tocotronic sind die 1000 Robota weniger vom amerikanischen Grunge als von den tanzbaren Indie-Beats aus Großbritannien infiziert. Und generell geben sie sich auch eher angekotzt von der verkopften, leicht depressiven Popmusik die sonst so auf den unabhängigen Labeln produziert wird und die Kulturseiten der Zeitungen bevölkert. Klar, dass man da im Ausland mehr Erfolg hat als mit romantischen Texten und verrätselten Metaphern. Ich hatte jedenfalls das Glück zufällig in London zu sein, als sie dort ihre erste Headliner-Show spielten. Den etwa 50 Londoner Szenetypen, die gekommen waren hat es jedenfalls gefallen, auch wenn sie kein Wort von dem verstanden haben, was Sänger und Gitarrist Anton Spielmann in sein Mikro gebrüllt hat. So etwas nur mit einer EP mit 4 Titeln zu schaffen, verdient jedenfalls Anerkennung.
Und nun also das erste echte Album. Noch nicht mal eine halbe Stunde lang und nur 10 Titel umfassend. Für Robota-Verhältnisse startet man recht besinnlich mit einem Titel namens „Heute“. Doch schon beim zweiten Stück ist es wieder da: Der Robota-Beat! Wütende Schrammelattacken der Gitarre, unterstützt von angezerrtem Rollbass und alles zusammengehalten von einem hyperschnellen Schlagzeug, dass schon bei der ersten EP dafür gesorgt hat, dass jedes Lied sofort in die Beine geht. „Trockne deine Tränen“ heisst diese Kampfansage gegen das Selbstmitleid. Schmeiss dein Ego weg und tanz lieber! Auch die nächsten Lieder erfreuen das Tanzbein und erfüllen die Erwartungen der jungen Indie-Discogänger. Den Gesang haben sich Gitarrist und Schlagzeuger immer noch unter sich aufgeteilt, was zwar den wütenden Charakter der Songs unterstreicht, auf die Dauer aber etwas unpersönlich wirkt, da wirklich jedes Lied auf dem Album im Chor gesungen wird. Ansonsten geben sie sich recht textfaul, frei nach dem Motto: Ein Refrain ist unser ganzes Lied. Und gelungen sind ihre Aphorismen nicht immer, einer Aussage wie „Was will man denn schon sagen, außer dem was man fühlt?“ kann ich nicht ganz bedingungslos zustimmen. Die Texte sind zwar wunderbar um sie bei Konzerten herauszuschreien, sonderlich viel Tiefgang hat aber keins der Lieder auf dem Album. Dafür spricht auch dass das wohl schönste Lied des Albums nicht aus der Feder der Robota stammt, „Ich blicke an dir vorbei“ ist ein Cover des Hamburger Songwriters Pascal Finkenauer, wurde allerdings musikalisch kongenial umgesetzt. Und in „Oh Oh“, dass eine erstaunlich spassige Basslinie enthält, stellen sie schließlich die Frage aller Fragen: Was für Lieder soll man nach Tocotronic schreiben? Naja, das Verlangen geht jedenfalls weiter und im Beschweren sind die Robota gar nicht schlecht und stellen klar „Für uns wird aus mehr weniger“. Trotzdem lassen einen die meisten Lieder recht unaufgewühlt zurück. Aber es gibt Ausnahmen, „Diese Brille“ beispielsweise ist dunkel, böse, schnell und schön agressiv und auch die Single „Mein Traum“ rockt ziemlich. Man wird sehen, wo die ungestümen Drei in ein paar Jahren stehen.
Und nun also das erste echte Album. Noch nicht mal eine halbe Stunde lang und nur 10 Titel umfassend. Für Robota-Verhältnisse startet man recht besinnlich mit einem Titel namens „Heute“. Doch schon beim zweiten Stück ist es wieder da: Der Robota-Beat! Wütende Schrammelattacken der Gitarre, unterstützt von angezerrtem Rollbass und alles zusammengehalten von einem hyperschnellen Schlagzeug, dass schon bei der ersten EP dafür gesorgt hat, dass jedes Lied sofort in die Beine geht. „Trockne deine Tränen“ heisst diese Kampfansage gegen das Selbstmitleid. Schmeiss dein Ego weg und tanz lieber! Auch die nächsten Lieder erfreuen das Tanzbein und erfüllen die Erwartungen der jungen Indie-Discogänger. Den Gesang haben sich Gitarrist und Schlagzeuger immer noch unter sich aufgeteilt, was zwar den wütenden Charakter der Songs unterstreicht, auf die Dauer aber etwas unpersönlich wirkt, da wirklich jedes Lied auf dem Album im Chor gesungen wird. Ansonsten geben sie sich recht textfaul, frei nach dem Motto: Ein Refrain ist unser ganzes Lied. Und gelungen sind ihre Aphorismen nicht immer, einer Aussage wie „Was will man denn schon sagen, außer dem was man fühlt?“ kann ich nicht ganz bedingungslos zustimmen. Die Texte sind zwar wunderbar um sie bei Konzerten herauszuschreien, sonderlich viel Tiefgang hat aber keins der Lieder auf dem Album. Dafür spricht auch dass das wohl schönste Lied des Albums nicht aus der Feder der Robota stammt, „Ich blicke an dir vorbei“ ist ein Cover des Hamburger Songwriters Pascal Finkenauer, wurde allerdings musikalisch kongenial umgesetzt. Und in „Oh Oh“, dass eine erstaunlich spassige Basslinie enthält, stellen sie schließlich die Frage aller Fragen: Was für Lieder soll man nach Tocotronic schreiben? Naja, das Verlangen geht jedenfalls weiter und im Beschweren sind die Robota gar nicht schlecht und stellen klar „Für uns wird aus mehr weniger“. Trotzdem lassen einen die meisten Lieder recht unaufgewühlt zurück. Aber es gibt Ausnahmen, „Diese Brille“ beispielsweise ist dunkel, böse, schnell und schön agressiv und auch die Single „Mein Traum“ rockt ziemlich. Man wird sehen, wo die ungestümen Drei in ein paar Jahren stehen.