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Dienstag, 5. August 2008
Im Kino: The Dark Knight
am Dienstag, 5. August 2008, 14:13 im Topic 'Filmkritiken'
Seit Ahab sein Bein hatte verlieren muessen, sind koerperliche Verstuemellungen ja ein absoluter Standard bei den grossen Wahnsinnigen der Literatur- und Filmgeschichte und so muss natuerlich auch der absolut wahnsinnige Joker im neuesten Batman-Streifen eine gruselige Narbe besitzen. Die Macher haben sich hier vielleicht bei "Pans Labyrinth" inspirieren lassen, dem Boesewicht werden hier naemlich genau wie dem Joker in seiner Kindheit die Mundwinkel aufgeschlitzt. Und deswegen muss der enstellte Joker nun immer mit grotesk verlaufenem Make-Up sein Unwesen treiben und die Haare waescht er sich auch eher ungern. Trotzdem ist der Joker eine sehr interessante Figur geblieben und wenn er in der hellen Verhoerzelle sitzt, dann sieht er auch gar nicht mehr so angsteinfloessend aus. Der mittlerweile verstorbene Heath Ledger spielt den Joker wie erwartet grossartig, eigentlich sogar besser als Jack Nicholson im Burton-Batman, denn der Joker besitzt als Figur echte Tiefe. Auch wenn die Geschichte mit dem Kindheitstrauma vielleicht nicht sehr originell ist, die Figur funktioniert in ihrer Aufgabe perfekt.
Was den Film ausser seinem grossartigen Boesewicht noch auszeichnet ist die superheldenuntypische Inszenierung. Es wird auf Humor fast durchgehend verzichtet, der Film setzt auf groesstmoegliche Duesternis, aber das passt ja schliesslich gut zu Batmans Charakter. Die Inszenierung ist nicht nur duester, sondern auch sehr bodenstaendig und realistisch. Der Film beginnt mit einem verwirrenden Bankueberfall, bei dem sich die als Joker verkleideten Bankraeuber fast gaenzlich selber ausloeschen. Auch der Rest des Films verzichtet auf abgehobene Actionszenen, sondern ist so spannend inszeniert wie ein klassischer Thriller. Auch die Actionszenen sind immer realistisch, denn wie man verlauten liess, wurde auch meistens auf Computerunterstuetzung verzichtet. Deswegen ist die Action hoffentlich wegweisend fuer einen neuen Realismus im Actionkino. Erstaunlicherweise hat man sich auch gegen den Trend der Wackelkamera entschieden und entwickelt lieber eine subtilere Spannung. Der Film ist zwar schnell, man wechselt im Minutentakt die Orte des Geschehens, doch nie zu hektisch. Leider sind durch das zu volle Drehbuch und die vielen Ortswechsel die Figuren auf der Strecke geblieben. Maggie Gyllenhall spielt toll, aber die Figur ist ziemlich bieder, genau wie der Rest der Hauptfiguren, die allesamt nicht wirklich Tiefe haben. Das tut der Spannung aber keinen Abbruch.
Der Realismus in den knalligen Sequenzen spiegelt aber auch wieder, dass der Film offensichtlich mit den Aengsten der Zuschauer spielt. Der Joker unterscheidet sich zwar in seinem grenzenlosem Nihilismus klar von den islamistischen Terrorgruppen, aber auch er will die zivilisierte westliche Welt mit ihren eigenen Waffen ins totale Chaos stuerzen. Und das mit teilweise grossem Erfolg. Den Einbruch des Chaos hat man im Film in Szenen festgehalten, die zu den Besten des Films gehoeren. So wird eine Polizeiveranstaltung schnell zur Massenpanik und zeigt dass wir unser groesster Feind sind. Auch sonst ist die Story zwar viel zu vollgestopft, aber auf ihre Weise doch glaubhaft. Und so touchiert der Film seine teilweise sehr grosse Einfallslosigkeit erfolgreich damit, dass es einem dauerhaft so vorkommt, man wuerde etwas sehr Relevantes sehen. Und so sind die ersten zwei Stunden wirklich extrem spannend, duester und packend, aber irgendwann ueberspannt der Film seinen Spannungsbogenzu weit. Schlimm ist es auch, dass der Film zum Ende hin immer mehr die Pfade der spannenden Inszenierung verlaesst und zum hektischen BummBumm-Actionspektakel wird. Es stellt sich eine Art Uebersaettigung ein, wenn schliesslich noch ein Gegenspieler Batmans, natuerlich frueher einer seiner groessten Unterstuetzer, eingebaut wird. Und so ist man dann doch etwas enttauscht, dass der Film zum Ende hin so schlecht wurde, aber einer der intelligentesten Blockbuster ist er wahrscheinlich trotzdem, da noch nie so glaubwuerdig die Zerbrechlichkeit und Schwaeche der "zivilisierten" Welt dargestellt wurde. Und dass noch die Beziehung zwischen dem Joker und Batman, die ja doch recht komplex ist, hier eine grosse Rolle spielt, macht den Film dann noch spannender.
Was den Film ausser seinem grossartigen Boesewicht noch auszeichnet ist die superheldenuntypische Inszenierung. Es wird auf Humor fast durchgehend verzichtet, der Film setzt auf groesstmoegliche Duesternis, aber das passt ja schliesslich gut zu Batmans Charakter. Die Inszenierung ist nicht nur duester, sondern auch sehr bodenstaendig und realistisch. Der Film beginnt mit einem verwirrenden Bankueberfall, bei dem sich die als Joker verkleideten Bankraeuber fast gaenzlich selber ausloeschen. Auch der Rest des Films verzichtet auf abgehobene Actionszenen, sondern ist so spannend inszeniert wie ein klassischer Thriller. Auch die Actionszenen sind immer realistisch, denn wie man verlauten liess, wurde auch meistens auf Computerunterstuetzung verzichtet. Deswegen ist die Action hoffentlich wegweisend fuer einen neuen Realismus im Actionkino. Erstaunlicherweise hat man sich auch gegen den Trend der Wackelkamera entschieden und entwickelt lieber eine subtilere Spannung. Der Film ist zwar schnell, man wechselt im Minutentakt die Orte des Geschehens, doch nie zu hektisch. Leider sind durch das zu volle Drehbuch und die vielen Ortswechsel die Figuren auf der Strecke geblieben. Maggie Gyllenhall spielt toll, aber die Figur ist ziemlich bieder, genau wie der Rest der Hauptfiguren, die allesamt nicht wirklich Tiefe haben. Das tut der Spannung aber keinen Abbruch.
Der Realismus in den knalligen Sequenzen spiegelt aber auch wieder, dass der Film offensichtlich mit den Aengsten der Zuschauer spielt. Der Joker unterscheidet sich zwar in seinem grenzenlosem Nihilismus klar von den islamistischen Terrorgruppen, aber auch er will die zivilisierte westliche Welt mit ihren eigenen Waffen ins totale Chaos stuerzen. Und das mit teilweise grossem Erfolg. Den Einbruch des Chaos hat man im Film in Szenen festgehalten, die zu den Besten des Films gehoeren. So wird eine Polizeiveranstaltung schnell zur Massenpanik und zeigt dass wir unser groesster Feind sind. Auch sonst ist die Story zwar viel zu vollgestopft, aber auf ihre Weise doch glaubhaft. Und so touchiert der Film seine teilweise sehr grosse Einfallslosigkeit erfolgreich damit, dass es einem dauerhaft so vorkommt, man wuerde etwas sehr Relevantes sehen. Und so sind die ersten zwei Stunden wirklich extrem spannend, duester und packend, aber irgendwann ueberspannt der Film seinen Spannungsbogenzu weit. Schlimm ist es auch, dass der Film zum Ende hin immer mehr die Pfade der spannenden Inszenierung verlaesst und zum hektischen BummBumm-Actionspektakel wird. Es stellt sich eine Art Uebersaettigung ein, wenn schliesslich noch ein Gegenspieler Batmans, natuerlich frueher einer seiner groessten Unterstuetzer, eingebaut wird. Und so ist man dann doch etwas enttauscht, dass der Film zum Ende hin so schlecht wurde, aber einer der intelligentesten Blockbuster ist er wahrscheinlich trotzdem, da noch nie so glaubwuerdig die Zerbrechlichkeit und Schwaeche der "zivilisierten" Welt dargestellt wurde. Und dass noch die Beziehung zwischen dem Joker und Batman, die ja doch recht komplex ist, hier eine grosse Rolle spielt, macht den Film dann noch spannender.
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