T H A D E U S at the Movies!
Mittwoch, 12. September 2007
Die THADEUS-Filmschau für den 13.9.2007
Die Regeln der Gewalt:
Die bekackten Wichser gesetzestreuen Mitarbeiter des deutschen Jugendschutz sind Schuld daran, dass ich mir diesen Film nicht anschauen kann, da die einzige Vorstellung vor 20 Uhr genau am anderen Ende Hamburgs stattfindet und so groß ist das Verlangen dann doch nicht, dass ich wegen dem Film 3 Stunden lang durch die Hafenstadt reise. Klingt aber trotzdem verdammt großartig: Der Trailer erinnert an "Memento", der Hauptdarsteller ist mein Lieblingsyoungster Joseph Gordon Levitt (der schon im großartigen "Brick" brillierte) und Jeff Daniels als Blinder. Ich könnte mich aufregen... Aber auf DVD ein Muss!

Zimmer 1408:
Schade, dass der Film hierzulande ab 16 ist. Schließlich bekam die Stephen King-Verfilmung in Amerika das PG 13-Rating (das erste Mal, dass ich mir wünsche, ich wäre Amerikaner), aber die Deutschen sind im Horror-Genre aus Prinzip sehr streng. Ebenso ein Pflichtkauf auf DVD, schon wegen Andreas Fröhlich, der großartigen Synchronstimme von John Cusack.

Könige der Wellen:
Animationskacke! In Amerika zurecht gefloppt.

Ein mutiger Weg: Stehe ich zwiespältig gegenüber. Angelina Jolie macht im Trailer zu doll einen auf betroffen und der Titel schreckt ab, trotzdem könnte der Film ganz interessant sein. Paulas Geheimnis:
Ächäm... Naja, der Trailer ist lustig. Weil Oliver Rohrbeck ihn spricht, versteht sich! Ansonsten: konventioneller Kinderfilm.

Salvador Kampf um die Freiheit: Über Spanien unter Francos Knute. Mit Daniel Brühl als Rebell. Klingt gut, wenn auch leicht patethisch. Death Sentence:
Nicht gerade originell wirkender Rache-Thriller mit Splattereinlagen vom Saw-Macher James Wan.

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Dienstag, 11. September 2007
Französische Kriminalfilme
Ach, das rettet einem doch glatt den Tag:

Die SZ startet eine DVD-Reihe mit Klassikern der französischen Serie Noire. Viele schöne Sachen dabei, vor allem vom großen Jean-Pierre Melville.
Warum die SZ allerdings sein Meisterwerk "Der eiskalte Engel" außen vor ließ, bleibt ein Rätsel.

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Sonntag, 9. September 2007
Im Kino: Das Bourne-Ultimatum
"Look at us. Look at what they make you give."

Der vielleicht schönste Moment eines Kinofilms ist die letzte Szene. Dieses kurze, aber ungeheuer wichtige Stück Film vor dem Abspann. Das sind die Szenen bei denen mich im besten Falle ein echtes Glücksgefühl überkommt, denn nichts ist schöner als die Sekunde, in der die Musik des Abspanns einsetzt. Im "Bourne-Ultimatum" wird das Besagte in jeder Hinsicht auf die Spitze getrieben, weshalb man den Film schon für seinen "Abspann-Moment" lieben muss. Jeder, der den Film gesehen hat, weiß was ich meine: Die perfekt geschnittene Sequenz, das wunderbare Lächeln von Julia Stiles und vor allem das geniale Lied von Moby, welches sich durch alle drei Teile zieht, im "Bourne-Ultimatum" aber etwas aufgepeppt wird. Ein Film muss nicht unbedingt ein Happy End haben, aber ein Film, der seine Zuschauer deprimiert aus dem Kinosaal entlässt, kann kein guter Film sein. Der Zuschauer sollte beim Verlassen des Kinosaals lebendiger sein, als beim Eintreten.

Wobei doch der Film eigentlich recht schwach anfängt. Es dauert seine Zeit bis man sich von den üblichen Hollywood-Sehgewohnheiten losgelöst hat und selbst dann wirken die Wackelkamera-Szenen in Moskau doch recht lahm, da es ungewöhnlich für einen Film ist, derart rasant zu starten. Ich kenne keinen Film, der mit einem derartigen Schnittmassaker beginnt. Ich bat nur kurz meinen Kumpel, mir die Popcorn-Tüte zu reichen, da hatte ich schon eine ganze Szene verpasst. Die Handlung setzt direkt nach dem zweiten Bourne-Film, die "Bourne-Verschwörung", ein und so folgt der Film überhaupt nicht der klassischen Hollywood-Dramaturgie. Er verzichtet auf viele Erklärungen und der Anfang dürfte auf Nichteingeweihte, also Leute, die, die ersten beiden Teile nicht kennen, etwas eigenartig wirken.

Der Film insgesamt funktioniert aber auch erstaunlich gut für Neulinge, da er seinen Charme ebenso entwickelt, wenn man die Story einfach darauf komprimiert: "Ehemaliger CIA-Agent mit Amnesie und Geheiminformationen wird von anderen CIA-Leuten gejagt und versucht herauszufinden, wer der Schuldige ist." Mein Kumpel jedenfalls, der die anderen beiden Teile nicht kennt, war jedenfalls auch recht angetan von dem Film.

"Das Bourne-Ultimatum" zweigt sich aber auch von den meisten anderen Big-Budget Produktionen ab, indem nicht wirklich auf einen Showdown hingearbeitet wird, sondern der Film von der einen Action-Sequenz zur anderen hangelt. Trotzdem ist das immer so gut inszeniert, dass sich nie ein Gefühl der Übersättigung einstellt, sondern man von jeder Actionszene neu gepackt wird.

Was Paul Greengrass, der John Lennon unter den Filmemachern, an Actionszenen liefert, ist wirklich eine Offenbarung. Da wäre beispielsweise die atemlose Hetzjagd über die Dächer von Tanger, bei denen sich Bourne von Fenster zu Fenster schwingt und durch Dutzende Wohnzimmer rast: Eine grandios zusammengeschnitte, sehr lange Sequenz, die einen vor Aufregung in den Kinosessel noch ein wenig tiefer drückt. Außerdem bietet der Film die beste Verfolgungsjagd seit vielen, vielen Jahren bei der die nicht immer geliebte Wackelkamera, das Markenzeichen von Paul Greengrass, voll zur Geltung kommt. Ich habe lange nicht mehr eine so authentische wie aufregende Actionsequenz gesehen. Vor allem die Crashs sind derart schmerzhaft, dass man wirklich für einen Moment die Augen schließen muss.

Was man sich dabei immer vor Augen führen muss: Der Film ist Action und die Action ist der Film! "Das Bourne Ultimatum" ist einfach das große Finale eines etwa 6-Stündigen Gesamtwerks, dessen Geschwindigkeit sich Film um Film steigert.

Der erste Film war sehr erfrischend und hatte diesen Charme alter 70er Jahre Thriller-Klassiker wie " Die 3 Tage des Condor". Außerdem war Franka Potente mit dabei. Teilweise krankte der Film an ein paar Längen und war erstaunlich actionarm, vornehmlich weil die Leute kurz nach 9/11 keine Lust mehr auf Explosionen hatten.
Im zweiten Film wird die Sichtweise zum Glück geändert. "Die Bourne-Verschwörung" ist wesentlich düsterer als der Vorgänger und von Anfang bis Ende voll mit Wackelkamera, was teilweise in die Hose geht, wie die ermüdende Verfolgungsjagd in Berlin beweist. Trotzdem ein starker Film, vor allem weil er den Charakter Bourne konsequent weiter entwickelt.
Das bleibt beim "Ultimatum" aufgrund des hohen Tempos etwas auf der Strecke. Allerdings gibt es auch diese erstaunlich brutale, inszenatorisch perfekte eine Szene, in der Bourne den auf ihn angesetzten Killer erwürgt und man merkt wie ungern Bourne dass tut und wie Leid er das Töten ist. Er will ein neuer friedlicher Mensch werden, der nicht nur durch Gewalt kommuniziert. Durch seine Vergangenheit wird er aber dazu gezwungen, seine mörderischen Fähigkeiten anzuwenden. Das ist es, was Bourne so besonders macht.

Es gibt also zwei Sachen, welche die Bourne-Filme vom Durchschnitt abheben:
Da wäre einmal Matt Damon. Er spielt diesen grandiosen Geisteskonflikt des Helden so überzeugend, dass die Filme vom Anspruch her zwei Ligen über James Bond und Ethan Hunt gehoben werden. Jason Bourne hat eine viel komplexere Persönlichkeitsstruktur als alle anderen fiktiven Agenten-Kollegen.
Was außerdem in allen drei Filmen auffällt, ist, dass es keine Bösen und Guten gibt. Das Böse in allen drei Filmen ist das System, was die Darsteller zu dem macht, was sie sind. Jason Bourne selber ist kein James Bond. Jason Bourne war ein eiskalter Killer, der unschuldige Leute auf Befehl ermordet hat, ohne den Grund zu wissen. Und in allen drei Teilen, vornehmlich aber im dritten ist er nicht nur auf der Suche nach seiner früheren Identität, sondern immer auch auf der Suche nach dem Ursprung des Systems, welches ihn zu diesem Mörder gemacht macht. Die Leute, die das System personifizieren, sind auch allesamt keine Dr.No´s, sondern Menschen, deren Beweggründe man versteht, aber nicht unterstützt. Das liegt auch daran, dass man sich hier nicht auf berühmte Namen verlässt, sondern auf Schauspieler, die ihr Handwerk verstehen. Im dritten Teil bekommt dann Matt Damon mit David Strathairn einen großartigen Gegenpol.

Angenehm daran ist auch, dass gnadenlos mit dem Patriotismus abgerechnet wird, ohne je in simples wie blödes Bush-Bashing zu verfallen.

Überrascht hat mich der Auftritt Daniel Brühls (der die deutsche Ersatz-Beteiligung für die im zweiten Teil erschossene Franka Potente ist), der eine der wenigen ruhigen Szenen des Films souverän meistert.

Schlussendlich kann man also sagen:
"Das Bourne Ultimatum" ist eine inszenatorisch grandiose, atemlose Hetzjagd, die einen derart packt, dass man über ein paar Story-Lücken gerne hinwegsieht.

Lang lebe Jason Bourne!

8/10

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Samstag, 8. September 2007
Ein Abend voller Indie(rock)poppern
"Wir sind Helden" im Hamburger Stadtpark


Wo doch gerade alle wieder von Romantik reden, hier das Bild zum Thema...

Na gut, der Bericht ist etwas zu spät, das Konzert war schließlich am 1.September. Trotzdem noch ein paar Worte zu "Wir sind Helden":

Eigentlich bin ich gar nicht so der Helden-Otto Normalhörer, ich mag es lieber etwas rauher und Back-to-the-Rootsiger, aber da war mein Bedarf ja schon mit dem Stadtpark-Konzert von Mando Diao (mit den Dirt Pretty Things als Vorband!) am 7.Juni gedeckt, außerdem lässt man sich ja nicht zwei mal bitten, auf ein Konzert mitzukommen. Und die Helden sind wirklich eine okaye deutsche Band mit einigen richtig guten Liedern , mal abgesehen davon dass Sängerin Judith Holofernes immer diese grausamen Röcke über Jeans trägt. Geschmackssache.

Den undankbaren Job der Vorband übernahmen die Indiepopper "Tele". Und es war wirklich ... grauenhaft! Ein vollkommen unsympathischer Frontmann, kalauerreißende Gitarristen und ein scheiß Sound (wofür die Band allerdings nichts kann...) zogen die Zeit bis zu den Helden schrecklich in die Länge. Die Songs dieser Band sind, wie ich auf iTunes gehört habe, auf dem Album ganz erträglich, live ist die Band aber nur peinlich. Fast schon schlagerartig muten die unglaublich (geistes-)schlichten Refrains an, dazu noch total blöde Texte und ein Sänger, der es schafft, keinen einzigen Ton zu treffen. Interessant war zudem, dass die Leute bei der Vorband überhaupt nicht abgingen und jeder verzweifelte Animierungsversuch vonseiten der Band fehlschlug. Sehnsüchtig dachte ich da an die "Dirty, Pretty Things", die damals als Vorband fast genau so rockte wie der Hauptact.

Aber wenigstens passierte das alles im Stadtpark, der ohne Zweifel die schönste Konzert-Location in Hamburg ist. Nichts geht über ein frisches Lüftchen und der Sound ist trotzdem wesentlich besser als in der riesigen Color-Line-Arena (gibt es was Schlimmeres als Stadion-Konzerte?). Außerdem ist die Atmosphäre einfach großartig.

Was als erstes auffällt, ist, dass es (natürlich) verdammt voll ist. Bei Mando Diao konnte man stets eine Lücke finden, die Helden haben den Laden aber restlos ausverkauft. Der Jubel ist groß, als sie auf die Bühne kommen und sie beginnen sofort mit einem Gassenhauer, nämlich "Panik". Eigentlich schade, dass mit so einem hyperschnellen Lied gestartet wird, denn so richtig warm ist man noch nicht, was unter anderem an den herbstlichen Temperaturen liegt. Je, länger sie aber spielen, desto lauter wird der Jubel und errreicht nach Anderthalb Stunden etwa seinen Höhepunkt. Zurecht gab die Band noch zwei Zugaben (bis sie wegen der Anwohner dann wirklich aufhören musste) , denn das Publikum machte wirklich einen Höllenlärm. Das alles blieb natürlich kinderfreundlich, denn die Helden bleiben natürlich eine Band für die ganze Familie. Die Fans bestanden hauptsächlich aus friedlichen linken Studenten und Schülern. Ich glaube, 90% der Zuschauer haben an dem Abend Chucks getragen und ich habe niemanden gesehen, der keine Jeans anhatte. Dazu dann noch eine beige Umschnalltasche, ein gestreifter Kapuzenpulli und bei den Mädchen ein schräges Pony. Nicht konservativ oder gar Stehkragenmäßig, aber auch nicht punkig und richtig rebellisch. Die Sorte Jugendlicher, der sich Nachmittags mit der Gitarre in die Einkaufsstraße stellt, um Geld für die armen Kinder in Tansania zu sammeln.

Hamburger Jugendkultur aus der Mittel- und Oberschicht eben...

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Donnerstag, 6. September 2007
Die THADEUS-Filmschau für den 6.9.2007
Ab jetzt gibt es hier jeden Mittwoch bzw. Donnerstag meinen Senf zu den Filmstarts der Woche, basierend aufgrund von Trailern und Kritiken. Die Idee ist übrigens geklaut: Nämlich vom großen Abspannsitzenbleiber.

Ins Kino gehen:
"The Bourne Ultimatum"
Ich bin großer Fan der ersten beiden Bourne-Filme, schon deswegen muss ich mir den dritten Teil auf jeden Fall anschauen. Regiesseur Paul Greengrass, der auch für den zweiten Bourne-Film verantwortlich ist, mag ich außerdem sehr gerne, "Flug 93" beispielsweise ist großartig. Die Kritiken sprechen von einem Action-Meisterwerk und der Trailer sieht auch gut aus.

Auf die DVD warten:
"Video Kings"
Deutscher Independent-Film über eine schlechtlaufende Videothek. In der Blog-Szene polarisiert der Film. Aber schon wegen der unmöglichen Vokuhila-Frisur von Wotan Wilke Möhring werde ich mir den Film mal ansehen. Außerdem gibts noch Bela B. und Til Schweiger in Nebenrollen.

"Hairspray"
Der Trailer sieht ziemlich durchgedreht aus und mein Lieblings-Scientologe John Travolta in Frauenklamotten macht auch neugierig.

Lieber nicht:
"The Bubble"
Eigenartiger Fickfilm über das WG-Leben in Israel.

"Max Minsky und ich"Netter Kinderfilm mit 0815-Story, abgesehen davon, dass Basketball gespielt wird.

"Schwesterherz" Von und mit unser aller Heike Makatsch.

"Pilgern auf Französisch" Ächäm... Pilgern?! Trotz guter Kritiken nix für mich!

"Toni Goldwascher" Altbackene bayrische Kinderkomödie. Ganz übler Trailer.

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Leidiges Layout
So, nun ist der Tapetenwechsel endgültig vollzogen. In ein paar Monaten wird mich dieses Layout erneut langweilen und ich werde abermals wechseln.
In den nächsten Tagen werden noch die Details ausgearbeitet und ab morgen gibt es dann endlich wieder schriftlichen Content.

Versprochen!

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