Kein Stummfilm! - Deja Vu v. Tony Scott
am Freitag, 5. Januar 2007, 14:00 im Topic 'Filmkritiken'
Tja, Ferien und Kino. Das harmoniert nicht. Auf jedenfall nicht in einem bayrischen Kuhdorf. Aber ich verbrachte die freien Tage mit meiner Familie in einem Kuhdorf mit Kino. Aber was für einem! Die Sitze antik und reif für den Abtransport zum Schrottplatz, eine ausgefallene Heizung und eine Spule, die echtes Stummfilm-feeling aufkommen ließ.
Deja Vu ist aber leider kein Stummfilm. Im Gegeinteil. Der Prolog ist zugleich die stärkste Szene des Films. Ein ordentlicher Bumms. Aber keiner über den man sich freut. Kein böndischer Rumms, über den man sich meistens wie Bolle freut, weil der Bösewicht oder sein Katzen- und/oder Kaviarfressender russnesischer Negerassistent mitgerummst wurde. Nein, Deja Vu beginnt mit einer realistischen und bedrückenden Explosion, denn wenn man Menschen durch die Luft fallen sieht, fühlt man sich zwangsweise an NineEleven erinnert. Und das an einem Ort, indem das Bushland statt mit Terroristen mit der Naturgewalt zu kämpfen hatte. Im Film ist es wieder einer der Erstgenannten, der die Explosion auslöste. Allerdings ein Amerikaner.
Vorher sieht man noch Kinder auf den Kutter steigen. Sie lachen. Und junge Familien, fröhliche Marines, lebenslustige Senioren. Dazu Jazzmusik. Alles damit es danach, bei Stunde Null, noch viel bedrückender wirkt. Simpel, aber sehr effizient.
Und dann kommt Denzel. Guter Mann. Kein schwarzenneggerischer Actionheld, sondern ein toller und sympathischer Charakter, der den Film um einiges aufwertet. Hier spielt er so angenehm dezent und zurückhaltend, dass er dem Actionheld eine neue, realistische aber sehr taffe Note gibt.
Außerdem harmoniert er perfekt mit der -mit Verlaub- verdammt gut aussehenden Paula Patton. Eine schöne Szene, wenn sich Denzel in die aufgebahrte Leiche verliebt, die ja aber -wie wir später erfahren- gar nicht tot ist.
Doch dann verliert sich der Film in Zeitreisetheorien und ähnlichem Geschwurbel. Unser Held trifft auf eine Einheit, die mit einer Maschine in die Vergangenheit blicken kann. Dass nimmt der Denzel erstaunlich gelassen hin und diskutiert mit der skurillen Vergangenheitstruppe (ein Cowboy, ein Nerd, eine Heulsuse und der Typ-mit-den-Wangen-und-ohne-Hals Kilmer) munter über Zeitreisetheorien, die kein Mensch versteht und auch nicht verstehen soll.
Doch das ist noch alles recht glaubhaft, wenn der Film, ab dem Punkt in dem Denzel in die Verganheit gebeamt wird, keine sehr bedauerliche Wendung nehmen würde. Er wird zu unglaubhaftem Popcorn-Kino.
Aber es bleibt spannend. Trotz grober Logiklöcher ist der Film ab da durchgehend spannend mit einer packenden Verfolgungsjagd und einigen anderen Szenen, die unterhalten, aber eben nur unterhalten.
So verliert Deja Vu jeden gesellschaftspolitischen Wert und das Realbedrückende verfliegt auch langsam, aber sicher. Deja Vu ist ein straff, inszenierter Spannungsfilm, der aber viel mehr hätte sein können. Und so geht man ein bisschen enttäuscht aus dem Saal in die bayrische Bergwelt.
5/10
Deja Vu ist aber leider kein Stummfilm. Im Gegeinteil. Der Prolog ist zugleich die stärkste Szene des Films. Ein ordentlicher Bumms. Aber keiner über den man sich freut. Kein böndischer Rumms, über den man sich meistens wie Bolle freut, weil der Bösewicht oder sein Katzen- und/oder Kaviarfressender russnesischer Negerassistent mitgerummst wurde. Nein, Deja Vu beginnt mit einer realistischen und bedrückenden Explosion, denn wenn man Menschen durch die Luft fallen sieht, fühlt man sich zwangsweise an NineEleven erinnert. Und das an einem Ort, indem das Bushland statt mit Terroristen mit der Naturgewalt zu kämpfen hatte. Im Film ist es wieder einer der Erstgenannten, der die Explosion auslöste. Allerdings ein Amerikaner.
Vorher sieht man noch Kinder auf den Kutter steigen. Sie lachen. Und junge Familien, fröhliche Marines, lebenslustige Senioren. Dazu Jazzmusik. Alles damit es danach, bei Stunde Null, noch viel bedrückender wirkt. Simpel, aber sehr effizient.
Und dann kommt Denzel. Guter Mann. Kein schwarzenneggerischer Actionheld, sondern ein toller und sympathischer Charakter, der den Film um einiges aufwertet. Hier spielt er so angenehm dezent und zurückhaltend, dass er dem Actionheld eine neue, realistische aber sehr taffe Note gibt.
Außerdem harmoniert er perfekt mit der -mit Verlaub- verdammt gut aussehenden Paula Patton. Eine schöne Szene, wenn sich Denzel in die aufgebahrte Leiche verliebt, die ja aber -wie wir später erfahren- gar nicht tot ist.
Doch dann verliert sich der Film in Zeitreisetheorien und ähnlichem Geschwurbel. Unser Held trifft auf eine Einheit, die mit einer Maschine in die Vergangenheit blicken kann. Dass nimmt der Denzel erstaunlich gelassen hin und diskutiert mit der skurillen Vergangenheitstruppe (ein Cowboy, ein Nerd, eine Heulsuse und der Typ-mit-den-Wangen-und-ohne-Hals Kilmer) munter über Zeitreisetheorien, die kein Mensch versteht und auch nicht verstehen soll.
Doch das ist noch alles recht glaubhaft, wenn der Film, ab dem Punkt in dem Denzel in die Verganheit gebeamt wird, keine sehr bedauerliche Wendung nehmen würde. Er wird zu unglaubhaftem Popcorn-Kino.
Aber es bleibt spannend. Trotz grober Logiklöcher ist der Film ab da durchgehend spannend mit einer packenden Verfolgungsjagd und einigen anderen Szenen, die unterhalten, aber eben nur unterhalten.
So verliert Deja Vu jeden gesellschaftspolitischen Wert und das Realbedrückende verfliegt auch langsam, aber sicher. Deja Vu ist ein straff, inszenierter Spannungsfilm, der aber viel mehr hätte sein können. Und so geht man ein bisschen enttäuscht aus dem Saal in die bayrische Bergwelt.
5/10