T H A D E U S at the Movies!
Montag, 13. August 2007
Scheißviech Nr 1

Es ist 5 Minuten vor Mitternacht, der Autor blättert im Bett in irgendwelchen Magazinen. Er wird von einer plötzlichen Müdigkeit erfasst, will das Licht ausmachen, da durchfährt ihn plötzlich ein Schock. Verdammte Scheiße, denkt er. Das Fenster war die ganze Zeit offen! Er hatte schließlich an der Ostsee jede Nacht Körperkontakt mit diesen Evolutionsfürzen namens Mücke und sein Körper war davon immmer noch gezeichnet. Schnell schloß er das Fenster, doch natürlich war es zu spät. Er hörte bereits das bedrohliche Sirren immer näher kommen und machte sich zum Angriff bereit. Das Sirren wurde lauter und plötzlich sah er diesen kleinen schwarzen Schatten an der Wand. Er schlug zu und seine Hand klatschte gegen die Wand. Doch er schlug daneben. Die Mücke konnte sich retten und das Sirren entfernte sich wieder. Doch er wusste, dass sie oder eine ihrer Artgenossen wiederkommen würden um ihn um ein paar Centiliter Blut ärmer und um einen kratzenden roten Hubbel reicher zu machen. Doch das würde er nicht zu lassen. Also blieb er in Habachtstellung und misstraute der Ruhe. Doch er sollte Recht behalten. Erst hörte er ein einzelnes leises Sirren, dann noch ein zweites Lauteres. Er blickte, die Hand erhoben, umher und versuchte den Feind zu orten. Dummerweise ist der Autor kurzsichtig und seine Brille lag im Badezimmer, da er den ganzen Tag Kontaktlinsen trug. Er versuchte etwas zu erkennen, doch vergebens. Er musste wohl warten, bis sich eine der Scheißviecher sich ihm näherte. Da musster er nicht lange warten, denn wieder wurde das Sirren lauter und erblickte das schwarze Monster etwa zehn Centimeter vor seiner Nasenspitze herumfliegen. Er ließ sich keine Zeit zum Ausholen und erschlug das Miststück mehr schlecht als recht. Deshalb lebte das Tier noch, als er es in seiner Hand triumphierend ansah, wie es sich in seinem eigenem Blut hin und herwand. Doch er war kein Unmensch und deshalb gab er ihr den Gnadenstoß, indem er in die Hände klatschte. Zufrieden betrachtete er den dunkelroten Matsch auf einer Handfläche und begann leise zu lachen. Doch es war noch nicht vollendet, denn schließlich lauerte wahrscheinlich noch eine andere Gefahr auf sein Blut. Nach mehreren Minuten Stille gab der Autor die Suche aber auf. Entweder hatte er sich vorhin getäuscht oder die Fliege hatte der Mord an ihrem Bruder so geschockt, dass sie durch eine der Türritzen geflohen war. "Was weiß ich", dachte der Autor, löschte das Licht und wollte schlafen. Gerade als seine Augenlider zu fielen, brachte ihn ein Geräusch wieder auf 180. Vielleicht nur eine akustische Störung, dachte er und versuchte es zu ignorieren, doch bald wurde das Sirren lauter. Er warf den Kopf herum, als er etwas an seinem Ohr vorbeihuschen spürte. Das Sirren wurde leiser, doch er entdeckte schemenhaft das Monster auf seiner Schulter sitzen. Er erschrak und wollte es töten, doch es war längst wieder geflüchtet. Stille. Da er so hundemüde war, hatte er nicht mal mehr die Kraft das Licht wieder anzumachen und abermals auf die Jagd zu gehen. Vielleicht, auch wenn er es bezweifelte, hatte die Mücke ja Respekt vor dem menschlichen Bedürfnis nach Schlaf. Er schloß die Augen, doch es war sinnlos. Die Mücke piesackte ihn, schwirrte um seinen Kopf herum, stach ihn und wenn er sich doch mal dazu bewegen konnte, das Licht anzumachen blieb sie still. Immer wieder hoffte der Autor sie würde aufhören, ihn, den von der Müdigkeit hilfos gemachten, aufhören zu quälen. Doch es war hoffnungslos. Die Mücke hatte ihren Bruder gerächt. Um Halb 2 als der Autor die ersten Besoffenen vor seinem Fenster gröhlen hörte, kapitulierte er. Er sagte zur Mücke: "Ich kapituliere, du hast gewonnen. Wegen dir werde ich morgen scheißmüde sein. Du hast deinen Bruder gerächt, also lass mich nun in Frieden!" So sprach er, nahm sein Bettzeug und ging ins Wohnzimmer, wo er auf dem Sofa noch ein paar Stunden Schlaf fand.

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