T H A D E U S at the Movies!
Casino Royale oder Back to the Roots - und wie!

"Casino Royale" ist ein Neuanfang und eine Besinnung zu den Anfängen der Anfänge der Bond-Reihe. Man kann nicht sagen, dass die Art Bond, wie sie von Moore oder brosnan nicht zeitgemäß ist, denn bei Brosnan hat das sehr gut funktioniert. Nein, "Casino Royale" ist einfach eine erfrischende Gradwanderung und eine Entfernung von den Kindereien der Reihe. Und das gab es schon einige Male und diese Bonds waren mir immer die Liebsten. So halte ich den "Hauch des Todes" für den gelungensten Bond der Neuzeit, ohne ihn mit Meilensteinen wie "Liebegrüße aus Moskau" zu vergleichen. Er vereint nur einfach die typischen Bondschmunzeleien mit einem knallhartem, zynischem Bond und wird deshalb nicht zum Kindergeburtstag wie "Stirb an einem anderen Tag", dem vorläufigen Tiefpunkt der Reihe. Ein schrecklicher Kindergeburtstag mit grausiger CGI-Action und billigen Witzen.

So will "Casino Royale" nicht sein und so ist er nicht und schon darum verdient er mindestens 70%!

Er orientiert sich an actionarmen und spannenderen Klassikern wie "Liebesgrüße aus Moskau" oder "Im Geheimdienst ihrer Majestät" und erschafft doch eine eigene packende Story und Optik. Dieser Film ist ernstgemeint! Und kein billiger Abklatsch. Oder packt einen hintergrundlose Action wie in "Stirb an einem anderen Tag"?

Dieser Bond ist hart und deswegen so viel packender und bietet dazu eine prickelnde Story und endlich Action, die man dem Film auch abnimmt. Da verzeiht man dem Film auch einige Längen und einem teilweise etwas unsicherem Bond.

Hmm... Ja, mit Daniel Craig werd ich mich wohl nie richtig anfreunden können. Ich hätte mir etwas weniger Muskeln (ist Bond der Terminator?) und mehr Haare (auf dem Kopf, wohlgemerkt!) gewünscht. Was er allerdings perfekt verkörpert ist die neue Härte, der neue Zynismus. Und ein klitzekleinesbisschen mehr Eleganz hätte ich mir auch gewünscht.

Was ich noch nicht mochte war die Musik. Sowohl die Filmmusik und vor allem das grausige Titellied enttäuschte mich schrecklich.

Fazit:
Man könnte nörgeln: Wo isn Q un wo isn der Martini?!, man könnte aber auch sagen: ENDLICH MAL EIN WAHRER BOND!
8/10

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goetzeclan, Dienstag, 28. November 2006, 16:02
Ich muss ja nicht mit Ihren Beurteilungen gleich ziehen, aber Texte wie dieser sind der Grund, warum ich immer wieder gerne herkomme. Gut geschrieben (wenn auch Ausbaufähig) und mit eigener Meinung. Saubere Arbeit.

Aber zu meiner eigenen "Bond"-Geschichte. Ich bin mal den Eiffelturm heruntergeklettert (Stufen, nicht Aufzug) Die ganze Zeit klang Duran Duran in meinen Ohren: A View to a Kill. Ohne iPod oder Walkman, wohlgemerkt. Roger Moore ist "mein" James Bond. Okay, Sean ist cooler, aber alle anderen sind mir egal gewesen. Ich habe den ersten Bond nach Roger Moore noch gesehen, aber der war so abartig brutal, das es mich angewiedert hat. Brutalität ist wirklich das letzte was ein richtiger James-Bond-Film braucht. Action ja, Brutalität ist was für Deppen. Damit war Bond für mich Geschichte.

So. Jetzt versuche ich weiter über ebay an einen echten Aston Martin zu kommen.

thadeus, Samstag, 2. Dezember 2006, 18:25
Tja, ohne sie irgendwie verletzen zu wollen, aber sie sind ja nicht wirklich die Zielgruppe für die neueren Bonds. Ich fand nämlich Roger Moore immer sehr hmm... blöde und kindisch. Aber: Es war ihre Zeit (Wobei man nicht sagen kann das die Dalton80er meine Zeit waren, aber wurst.)
Danke für das Lob und schauen sie mal wieder rein.

goetzeclan, Donnerstag, 7. Dezember 2006, 12:42
Ach, kommen Sie Herr Thadeus, sagen wir es gemeinsam: Roger Moore war der eher schwule Bond. Die Frauengeschichten hat man ihm nicht wirklich abgenommen. Aber diese Erkenntnis kommt mir erst heute. Damals, als ich 12 war, war Moore der einzig echte Bond. Cool, locker, lustig und immer meilenweit von der Realität entfernt, da, wo wir 12jährigen damals alle hinwollten.