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Im Kino: Auf der anderen Seite
Nach dem schrecklich überschätzten Betroffenheitsfilm "Das Leben der Anderen" nun also noch ein deutscher Film mit einem "Anderen" im Titel. "Auf der anderen Seite" ist aber bei weitem der bessere Film und eine Oscar-Nominierung würde ich ihm von Herzen gönnen.
Trotzdem ist es eigentlich ein bisschen schade, dass deutsche Regiesseure anscheinend nur melodramatische Sachen drehen können. Fatih Akins Episodenfilm gehört aber eindeutig zu den besseren Vertretern, die verschiedenen Geschichten rundum die Nähe und Ferne zweier Länder werden sehr besonnen erzählt und jede Figur hat genug Platz für sich. Schön ist auch, dass Akin jeder Art von Pathos aus dem Weg geht, was den Film allerdings teilweise etwas anstrengend macht. Die Plotlinien wirken zudem teilweise sehr konstruiert und unecht, gelegentlich hat die Geschichte etwas von einer biblischen Erzählung und ein bisschen göttlich fühlt sich der Zuschauer auch. Er betrachtet das Geschehen relativ kühl von einer höheren Perspektive aus, was bei den ineinander verwobenen Geschichten gar nicht anders möglich ist. Trotzdem bietet der Film einige sehr schöne Momente, so ist unter anderem das Schlußbild des am Strand sitzenden Mannes sehr gelungen und der Film wirkt wegen seiner Figuren noch lange nach.

78%

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damals, Dienstag, 26. Februar 2008, 21:47
Ich stimme Ihnen vollkommen zu. Es zeigt sich auch wieder mal, dass Künstlichkeit allemal lebensechter ist als Betroffenheitskitsch. Also: Warum nur 78%?