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Dienstag, 25. April 2006
Krimikritik: Urteil in Stein
am Dienstag, 25. April 2006, 20:53
Ruth Rendell: Urteil in Stein
Stern Krimi-Bibliothek Band 6, 2006, 256 Seiten, Übersetzerin: Edith Walter.
Originaltitel: A Judgement in Stone, Hutchinson Verlag 1977,
"Eunice Parchman tötete die Familie Coverdale, weil sie nicht lesen und schreiben konnte." Dieser Satz, der erste des Buches, fasst das gesamte Geschehen zusammen.
Auch wenn es sich nicht ganz so einfach gestaltet.
Die Familie Coverdale lebt in fast vollkommenem Idyll in ihrer Villa, der Lowfield Hall. Ein glückliches Leben, mit seinen Macken und Tücken. Nur eines fehlt den Coverdales. Eine Putzfrau. Und so engagieren sie Eunice Parchman. Anfangs wirkt sie etwas sonderbar, doch als die Familie merkt, wie tüchtig und gründlich sie arbeitet verschwinden die Zweifel. Ein schwerwiegender Fehler, der tödlich für sie enden wird.
Vom ersten Satz an, weiß man was passieren wird und so entfällt auch gänzlich das sonstige Mörderraten. Trotzdem, und das dürfte eine der größten Leistungen Rendells sein, ist man gefesselt von der ersten Zeile an. Die Autorin beschwört meisterhaft und nervenzerreißend das schreckliche Szenario am Ende des Romans. Doch bis dahin ist es ein weiter Weg. So wird Eunice noch die wahnsinnige Joan Smith treffen, mit der sie am Ende das Idyll, sprich die Coverdales, tötet.
Was das Ende so viel schlimmer macht, ist, dass sie sehr viel vom Glück der Familie erzählt. Man kennt die Familie, findet sie sympathisch, etwas spießig und wünscht ihnen viel Glück, da sie im Grunde ehrliche und höfliche Menschen sind. Wenn am Anfang eines Buches ein Ehepaar getötet wird, ist das nicht so verstörend wie wenn man sie wie ein Freund begleitet und schließlich um sie trauert.
Das Buch liest sich teils wie ein Sachbuch, die kluge und faszinierende Beschreibung von zwei Mörderrinen, von denen die eine eine große Schwäche hat, so groß, dass sie bei der Enttarnung dieser Schwäche so wütend wird, dass sie zum Gewehr greift, und die andere schlicht wahnsinnig ist. Zusammen eine tödliche Mischung. Die Geschichte ist wie ein Gewitter. Es fängt an zu nieseln, bis es zum Regen wird. Bald darauf hört man das erste Donnergrollen. Die ersten Blitze sieht man von weitem Leuchten und wenig später wird es zum Gewittersturm, der sich zum Hurricane steigert, zum Massaker, und schreit vor Wahnsinn und Zerstörungswut. Dann zieht es ab und hinterlässt nur Trauer, Unverständnis, Wut und vier Leichen.
Stern Krimi-Bibliothek Band 6, 2006, 256 Seiten, Übersetzerin: Edith Walter.
Originaltitel: A Judgement in Stone, Hutchinson Verlag 1977,
"Eunice Parchman tötete die Familie Coverdale, weil sie nicht lesen und schreiben konnte." Dieser Satz, der erste des Buches, fasst das gesamte Geschehen zusammen.
Auch wenn es sich nicht ganz so einfach gestaltet.
Die Familie Coverdale lebt in fast vollkommenem Idyll in ihrer Villa, der Lowfield Hall. Ein glückliches Leben, mit seinen Macken und Tücken. Nur eines fehlt den Coverdales. Eine Putzfrau. Und so engagieren sie Eunice Parchman. Anfangs wirkt sie etwas sonderbar, doch als die Familie merkt, wie tüchtig und gründlich sie arbeitet verschwinden die Zweifel. Ein schwerwiegender Fehler, der tödlich für sie enden wird.
Vom ersten Satz an, weiß man was passieren wird und so entfällt auch gänzlich das sonstige Mörderraten. Trotzdem, und das dürfte eine der größten Leistungen Rendells sein, ist man gefesselt von der ersten Zeile an. Die Autorin beschwört meisterhaft und nervenzerreißend das schreckliche Szenario am Ende des Romans. Doch bis dahin ist es ein weiter Weg. So wird Eunice noch die wahnsinnige Joan Smith treffen, mit der sie am Ende das Idyll, sprich die Coverdales, tötet.
Was das Ende so viel schlimmer macht, ist, dass sie sehr viel vom Glück der Familie erzählt. Man kennt die Familie, findet sie sympathisch, etwas spießig und wünscht ihnen viel Glück, da sie im Grunde ehrliche und höfliche Menschen sind. Wenn am Anfang eines Buches ein Ehepaar getötet wird, ist das nicht so verstörend wie wenn man sie wie ein Freund begleitet und schließlich um sie trauert.
Das Buch liest sich teils wie ein Sachbuch, die kluge und faszinierende Beschreibung von zwei Mörderrinen, von denen die eine eine große Schwäche hat, so groß, dass sie bei der Enttarnung dieser Schwäche so wütend wird, dass sie zum Gewehr greift, und die andere schlicht wahnsinnig ist. Zusammen eine tödliche Mischung. Die Geschichte ist wie ein Gewitter. Es fängt an zu nieseln, bis es zum Regen wird. Bald darauf hört man das erste Donnergrollen. Die ersten Blitze sieht man von weitem Leuchten und wenig später wird es zum Gewittersturm, der sich zum Hurricane steigert, zum Massaker, und schreit vor Wahnsinn und Zerstörungswut. Dann zieht es ab und hinterlässt nur Trauer, Unverständnis, Wut und vier Leichen.
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Katzibutzi!!!
am Dienstag, 25. April 2006, 20:53 im Topic 'Allgemeine Ratlosigkeit'

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Das bin ich!
am Dienstag, 25. April 2006, 20:50 im Topic 'Vermischtes'
Da es bis jetzt noch nicht geschehen ist, erzähl ich einfach mal ein bisschen über mich.
-Ich bin Schüler und hasse (wie die meisten Schüler) 90% der Lehrer.
-Lieblingsfach: Deutsch Das Gegenteil: Mathe
-Ach ja, Mathe... Ich muss nur das Wort hören und krieg schon das große Kotzen!
- Ich bin Klassensprecher, gelegentlich etwas geschwollen redender Sportmuffel, der aber trotzdem "nur" 48 Kilo mit 1,5 Metern wiegt.
-Eine vielleicht etwas zynische und manchmal bisschen narzisstische Persönlichkeit, d.h. ich bin ein unhöfliches stück, ein Idiot, ein Blödmann, dummdreist und boshaft in der Sprache (sagt jedenfalls Herr R.).
-Hobbys: Ich bin Cineast (jeden Samstag Kino), Feinschmecker und Krimiliebhaber.
Lieblingsregiesseure:
Brian de Palma, Hitchcock
Am lustigsten:
The one and only...- MONTY PYTHON
Musik:
Kettcar, Die Ärzte, Wir sind Helden
So, dit wars!
-Ich bin Schüler und hasse (wie die meisten Schüler) 90% der Lehrer.
-Lieblingsfach: Deutsch Das Gegenteil: Mathe
-Ach ja, Mathe... Ich muss nur das Wort hören und krieg schon das große Kotzen!
- Ich bin Klassensprecher, gelegentlich etwas geschwollen redender Sportmuffel, der aber trotzdem "nur" 48 Kilo mit 1,5 Metern wiegt.
-Eine vielleicht etwas zynische und manchmal bisschen narzisstische Persönlichkeit, d.h. ich bin ein unhöfliches stück, ein Idiot, ein Blödmann, dummdreist und boshaft in der Sprache (sagt jedenfalls Herr R.).
-Hobbys: Ich bin Cineast (jeden Samstag Kino), Feinschmecker und Krimiliebhaber.
Lieblingsregiesseure:
Brian de Palma, Hitchcock
Am lustigsten:
The one and only...- MONTY PYTHON
Musik:
Kettcar, Die Ärzte, Wir sind Helden
So, dit wars!
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Montag, 24. April 2006
Lehrerhasser Nr.1: Herr R. - unser Religionslehrer
am Montag, 24. April 2006, 21:54 im Topic 'Lehrerhasser'
Musste leider gelöscht werden!
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Die Gaswegschule
am Montag, 24. April 2006, 21:09 im Topic 'Vermischtes'

Bis ich es mit 7 Jahren erklärt bekam, dachte ich immer das Schild (oben) an unserer Kreuzung würde darauf hinweisen, dass in dieser Straße die GASWEGSCHULE sei. Erklärt hat mir meine Mutter die richtige Bedeutung, als ich fragte ob ich nicht in die Gaswegschule gehen könne, die Kinder auf dem Wegweiser sähen so glücklich aus.
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Sonntag, 23. April 2006
Last Seen: The Big White
am Sonntag, 23. April 2006, 16:55 im Topic 'Filmkritiken'
The Big White - Immer Ärger mit Raymond
Regie: Mark Mylod
Das Kino ist im Moment schwarz, denn die schwarzen Komödien laufen öfter denn je in den Filmpalästen. Und da ich großer Fan des Genres bin, musste ich mir natürlich letzte Woche den mittelmäßigen „Mord im Pfarrhaus“ anschauen und gestern „The Big White“.
Wo ich während der Sichtung von „Mord im Pfarrhaus“ noch von zehn 8 bis 14Jährigen Jungs mit Popcorns (die sie extra anleckten, damit sie auch schön in meinen Haaren kleben) attackiert wurde, saßen in „The Big White“ nur alte Knacker. Da war ich wohl der Jüngste.
Der Film ist keine Familienunterhaltung mit Rowan Atkinson (wenn er nämlich mit seiner Frau kuschelte, riefen die Jungs in der Reihe hinter mir Sachen wie „Komm, Mr. Bean! Leg sie flach!“), der sein Beanimage wohl nie loswerden wird, sondern eine wirklich tiefschwarze Komödie.
Der Film spielt in den endlosen Weiten Alaskas, um genauer zu sein, in einem kleinen Dorf. Dort hat Paul Barnell (Robbin Williams) ein Problem. Er ist hoch verschuldet. Deshalb will er die Lebensversicherung seines seit 5 Jahren verschollenen Bruders kassieren, doch das geht erst nach 7 Jahren. Oder er besorgt die Leiche seines Bruders. Da kommt ihm die Leiche im Müllcontainer vor seinem Haus gerade recht. Und so beginnt ein extrem amüsanter Kampf um eine Leiche.
Die Gags im Film schwanken zwischen gut und Durchschnitt, doch das ist nicht das was „The Big White“ zu einem außergewöhnlichen Film macht. Es ist die Story, die extrem lustig daherkommt und die Figurenzeichnung, die den Film zu einem 90%ler macht.
Die Landschaftsbilder sind sowieso toll und das Ende hat mich wirklich gepackt und der Titelsong und die Filmmusik ist wirklich überdurchschnittlich.
Negativ anzumerken sind die schwulen Killer, die den Film manchmal ins Klamaukige abgleiten lassen, doch das fast schon philosophische Ende macht das wieder wett.
8,5/10
Regie: Mark Mylod
Das Kino ist im Moment schwarz, denn die schwarzen Komödien laufen öfter denn je in den Filmpalästen. Und da ich großer Fan des Genres bin, musste ich mir natürlich letzte Woche den mittelmäßigen „Mord im Pfarrhaus“ anschauen und gestern „The Big White“.
Wo ich während der Sichtung von „Mord im Pfarrhaus“ noch von zehn 8 bis 14Jährigen Jungs mit Popcorns (die sie extra anleckten, damit sie auch schön in meinen Haaren kleben) attackiert wurde, saßen in „The Big White“ nur alte Knacker. Da war ich wohl der Jüngste.
Der Film ist keine Familienunterhaltung mit Rowan Atkinson (wenn er nämlich mit seiner Frau kuschelte, riefen die Jungs in der Reihe hinter mir Sachen wie „Komm, Mr. Bean! Leg sie flach!“), der sein Beanimage wohl nie loswerden wird, sondern eine wirklich tiefschwarze Komödie.
Der Film spielt in den endlosen Weiten Alaskas, um genauer zu sein, in einem kleinen Dorf. Dort hat Paul Barnell (Robbin Williams) ein Problem. Er ist hoch verschuldet. Deshalb will er die Lebensversicherung seines seit 5 Jahren verschollenen Bruders kassieren, doch das geht erst nach 7 Jahren. Oder er besorgt die Leiche seines Bruders. Da kommt ihm die Leiche im Müllcontainer vor seinem Haus gerade recht. Und so beginnt ein extrem amüsanter Kampf um eine Leiche.
Die Gags im Film schwanken zwischen gut und Durchschnitt, doch das ist nicht das was „The Big White“ zu einem außergewöhnlichen Film macht. Es ist die Story, die extrem lustig daherkommt und die Figurenzeichnung, die den Film zu einem 90%ler macht.
Die Landschaftsbilder sind sowieso toll und das Ende hat mich wirklich gepackt und der Titelsong und die Filmmusik ist wirklich überdurchschnittlich.
Negativ anzumerken sind die schwulen Killer, die den Film manchmal ins Klamaukige abgleiten lassen, doch das fast schon philosophische Ende macht das wieder wett.
8,5/10
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Samstag, 22. April 2006
Last Seen: Die Familie mit dem umgekehrten Düsenantrieb
am Samstag, 22. April 2006, 00:46 im Topic 'Filmkritiken'
Die Familie mit dem umgekehrten Düsenantrieb Regie: Sogo Ishii

Den Titel hat der Film einem japanischen Piloten zu verdanken, der in einem plötzlichen Anfall geistiger Verwirrung, rückwärts in ein vollbesetztes Passagierflugzeug geknallt ist. Nicht besonders lustig (jedenfalls für die Insassen).
Sogo Ishii drehte mit einem kleinem Budget diesen kleinen, kranken Film der vor kurzem in der Trash-Reihe von Arte lief, die hier im Forum ja auch ausführlich besprochen wird. Dieser Film ist jedoch alles andere als Müll, auch wenn Trash in der Reihe wohl eher heißen soll, dass das gesendete Stück zum Genre der bizarren, absurden Filme gehört, mit denen die meisten Leute relativ wenig mit anfangen können.

Die Familie Kobayashi zieht aus der lauten Innenstadt in ein kleines, feines Haus. Der Vorspann läuft noch, als die überglückliche Familie einzieht. Dazu läuft stimmungsvolle Japanermusik im Hintergrund, die die gute Stimmung noch unterstreicht. Eine harmlose Familie: Ein netter Vater, eine aufgeweckte Mutter, ein stiller Sohn, eine extrovertierte Tochter, die sich wie ein Baby aufführt.
Es fängt ja so scheißharmlos an. Friede, Freude, Eierkuchen. Das der erste Teil das genaue Gegenteil zum Zweiten sein wird, weiß der Zuschauer noch nicht. Bei der zweiten Sichtung ist der Film jedoch mindestens so spannend, da man in bestimmten Szenen den Charakteren zurufen möchte, das er das jetzt bloß nicht tun soll. Vergeblich, denn meistens hören einen keine Menschen auf dem Fernseher. Ein fünfjähriger Junge, der wohl noch nicht gerallert hat, dass die Welt im Fernseher eine fiktive ist, sprang (so stand es in der Zeitung) während einer Ü-Ei Werbung so stark gegen die Mattscheibe, dass er ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.

Was hat das mit dem Film zu tun, wird man sich jetzt fragen. Diese Familie, die anfangs so harmonisch wirkt, hat nämlich hochgradig einen an der Waffel. Und das ausnahmslos jedes Mitglied der Familie Kobayashi. Der Sohn treibt sich in den Wahnsinn, da er nichts anderes macht als für die Universitätsprüfung zu lernen, der Vater kämpft mit der Bohrmaschine gegen Insekten, die Mutter wird zur Nymphomanin und die Tochter macht die ganze Zeit so genannte „Schauspielübungen“.
Man weiß nicht genau, wo das Chaos begann. In welcher Szene. Denn langsam wird die pure Harmonie zum totalen Chaos. So beginnt im von mir ernannten „Zweiten Teil“ eine bizarre Schlacht. Die Mutter wirft mit Gabeln und Messern, die Tochter, deren Berufswunsch Catcherin ist, schmeißt sich in den Badeanzug und verwechselt ihr Haus mit dem Boxring, der Sohn baut sich eine hochtechnische Anlage an seinen Arm mit der er effektiver Baseball spielen kann, aber eben auch andere schmerzhaft verkloppen, der dazu gezogene Opa laboriert an Weltkriegserinnerungen und der Vater holt Bohrmaschine und einmal sogar Kettensäge hervor. Und zu guter Letzt wird noch das ganze Haus dem Erdboden gleichgemacht. Doch keine Angst, der Film ist ab 12, und jeder der Beteiligten bleibt relativ unverletzt.
Das Ende ist wohl die größte Überraschung, da dann wieder (wenn auch auf skurrile Weise) genau die Harmonie da ist, wie am Anfang.
Eine meiner Lieblingskomödien aus Japan, auch wenn das meisterhafte „Tampopo“ noch witziger war.
8/10

Den Titel hat der Film einem japanischen Piloten zu verdanken, der in einem plötzlichen Anfall geistiger Verwirrung, rückwärts in ein vollbesetztes Passagierflugzeug geknallt ist. Nicht besonders lustig (jedenfalls für die Insassen).
Sogo Ishii drehte mit einem kleinem Budget diesen kleinen, kranken Film der vor kurzem in der Trash-Reihe von Arte lief, die hier im Forum ja auch ausführlich besprochen wird. Dieser Film ist jedoch alles andere als Müll, auch wenn Trash in der Reihe wohl eher heißen soll, dass das gesendete Stück zum Genre der bizarren, absurden Filme gehört, mit denen die meisten Leute relativ wenig mit anfangen können.

Die Familie Kobayashi zieht aus der lauten Innenstadt in ein kleines, feines Haus. Der Vorspann läuft noch, als die überglückliche Familie einzieht. Dazu läuft stimmungsvolle Japanermusik im Hintergrund, die die gute Stimmung noch unterstreicht. Eine harmlose Familie: Ein netter Vater, eine aufgeweckte Mutter, ein stiller Sohn, eine extrovertierte Tochter, die sich wie ein Baby aufführt.
Es fängt ja so scheißharmlos an. Friede, Freude, Eierkuchen. Das der erste Teil das genaue Gegenteil zum Zweiten sein wird, weiß der Zuschauer noch nicht. Bei der zweiten Sichtung ist der Film jedoch mindestens so spannend, da man in bestimmten Szenen den Charakteren zurufen möchte, das er das jetzt bloß nicht tun soll. Vergeblich, denn meistens hören einen keine Menschen auf dem Fernseher. Ein fünfjähriger Junge, der wohl noch nicht gerallert hat, dass die Welt im Fernseher eine fiktive ist, sprang (so stand es in der Zeitung) während einer Ü-Ei Werbung so stark gegen die Mattscheibe, dass er ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.

Was hat das mit dem Film zu tun, wird man sich jetzt fragen. Diese Familie, die anfangs so harmonisch wirkt, hat nämlich hochgradig einen an der Waffel. Und das ausnahmslos jedes Mitglied der Familie Kobayashi. Der Sohn treibt sich in den Wahnsinn, da er nichts anderes macht als für die Universitätsprüfung zu lernen, der Vater kämpft mit der Bohrmaschine gegen Insekten, die Mutter wird zur Nymphomanin und die Tochter macht die ganze Zeit so genannte „Schauspielübungen“.
Man weiß nicht genau, wo das Chaos begann. In welcher Szene. Denn langsam wird die pure Harmonie zum totalen Chaos. So beginnt im von mir ernannten „Zweiten Teil“ eine bizarre Schlacht. Die Mutter wirft mit Gabeln und Messern, die Tochter, deren Berufswunsch Catcherin ist, schmeißt sich in den Badeanzug und verwechselt ihr Haus mit dem Boxring, der Sohn baut sich eine hochtechnische Anlage an seinen Arm mit der er effektiver Baseball spielen kann, aber eben auch andere schmerzhaft verkloppen, der dazu gezogene Opa laboriert an Weltkriegserinnerungen und der Vater holt Bohrmaschine und einmal sogar Kettensäge hervor. Und zu guter Letzt wird noch das ganze Haus dem Erdboden gleichgemacht. Doch keine Angst, der Film ist ab 12, und jeder der Beteiligten bleibt relativ unverletzt.
Das Ende ist wohl die größte Überraschung, da dann wieder (wenn auch auf skurrile Weise) genau die Harmonie da ist, wie am Anfang.
Eine meiner Lieblingskomödien aus Japan, auch wenn das meisterhafte „Tampopo“ noch witziger war.
8/10
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Webtipps am Freitag
am Freitag, 21. April 2006, 21:26
Zum ersten Mal!
Heute mit dem Thema:
MUSIK
www.fabchannel.de:
Die Seite ist vollkommen zurecht für den Internetoscar nominiert. Dort kann man nämlich kostenlos Konzerte extrem guter Bands anhören. Manchmal gibt’s sogar Livekonzerte. Sogar eine deutsche Band ist dabei, und dazu noch eine der besten: Wir sind Helden! Also: Reinschauen lohnt sich!
www.indiecator.com:
Der „Indiecator“ ist ein Projekt des Hamburger Radiosenders Delta Radio. Hier kann jede Newcomerband ihre Songs hochladen. Diese kann man sich dann kostenlos downloaden. Der „Indiecator“ ist eine wunderbare Idee, denn es gibt Dutzende von Bands und Songwritern die ihre Songs einer breiteren Öffentlichkeit zeigen wollen. Und die Qualität der hochgeladenen Sogs ist überraschend gut und es lässt sich das ein oder andere Juwel finden.
Für den Inhalt der Links übernehme ich keine Haftung.
Heute mit dem Thema:
MUSIK
www.fabchannel.de:
Die Seite ist vollkommen zurecht für den Internetoscar nominiert. Dort kann man nämlich kostenlos Konzerte extrem guter Bands anhören. Manchmal gibt’s sogar Livekonzerte. Sogar eine deutsche Band ist dabei, und dazu noch eine der besten: Wir sind Helden! Also: Reinschauen lohnt sich!
www.indiecator.com:
Der „Indiecator“ ist ein Projekt des Hamburger Radiosenders Delta Radio. Hier kann jede Newcomerband ihre Songs hochladen. Diese kann man sich dann kostenlos downloaden. Der „Indiecator“ ist eine wunderbare Idee, denn es gibt Dutzende von Bands und Songwritern die ihre Songs einer breiteren Öffentlichkeit zeigen wollen. Und die Qualität der hochgeladenen Sogs ist überraschend gut und es lässt sich das ein oder andere Juwel finden.
Für den Inhalt der Links übernehme ich keine Haftung.
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THADEUS ist geboren
am Freitag, 21. April 2006, 20:46
Diese Seite wird hoffentlich schon bald ein schöner Blog mit einer revolutionären Idee. Dem Schüler-blog. Ich bin selber Schüler und dachte mir, dass die ganzen skurrilen Geschichten, die jeden Tag aufs Neue in der Schule passieren, endlich öffentlich gemacht werden müssen.
Eigentlich sollte die Seite lehrerhasser.blogger.de heißen, doch das war mir dann doch zu einseitig, da auch Schüler oft spinnen.
In dem Sinne freue ich mich auf eure Kommentare meiner Geschichten und eine schöne Zeit mit meinem Blog!
(Filmkritiken von mir gibt es in der community von kino.de. Dort heiße ich "jünter gauch" (in "Suche" eingeben).)
Eigentlich sollte die Seite lehrerhasser.blogger.de heißen, doch das war mir dann doch zu einseitig, da auch Schüler oft spinnen.
In dem Sinne freue ich mich auf eure Kommentare meiner Geschichten und eine schöne Zeit mit meinem Blog!
(Filmkritiken von mir gibt es in der community von kino.de. Dort heiße ich "jünter gauch" (in "Suche" eingeben).)
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