PUBERTÄT IST SCHEISSE!

Pubertät ist eine schreckliche Zeit und nicht minder so scheisse sind die Pubertierenden. Aber ohne Pubertät keine Pubertierenden und darum sollte man hauptsächlich die Pubertät verachten, die Pubertierenden sind nur das Resultat dieses Lebensabschnitts und können für ihre Scheißheit im Grunde gar nichts.
Die Pubertät ist dazu noch vollkommen unnötig und nur beim Menschen vorkommend, was wiederum dem Allmächtigen anzulasten ist. Raupen kriechen in einen Kokon, abgeschieden von der Aussenwelt und nerven niemanden mit Stimmbruch, Pickel und Liebeskummer.
Zeit der Blüte blablabla. Zeit der Scheiße!
Pubertierende haben keinen Geschmack, sie hören Tokio Hotel und kriegen bei grenzdebilen Liedtexten Heulkrämpfe, weibliche Pubertierende stehen auf Retortenschwuletten mit komischen Frisuren.
Sie sind launisch und cholerisch und laufen mit Hosen in den Kniekehlen herum, tragen Goldketten und Zahnspangen (üüüäärgs!). Außerdem sitzen sie ständig vor der Glotze und spielen Killerspiele.
Aber daran sind nicht sie Schuld sondern das große Monster Pubertät.

Brauchen wir nicht! In meiner Klasse tragen eh alle das Gleiche. Nun gut, ich habe das Glück/Pech in einem Hamburger Vorort zu wohnen und dort auch zur Schule zu gehen, aber in weniger spießigen Gefilden dürfte sich der Wettstreit ums Materielle dann auf Handys und ähnliches ausweiten. Aber darüber wollt ich ja gar nicht schreiben, schon weil ich früher schonmal versprach keine politischen Beiträge oder Kommentare zu veröffentlichen. Viel mehr wollte ich darüber schreiben, dass alle in unserer Klasse, die was auf sich halten -außer einer Ausnahme (ich)- Hennes und Mauritz alias H&M alias Billigklamotten-von-indischen-Kinderhänden-genäht-für-verpickelte-Mitläufer (Die reichen Börsenmaklerkinder ,denen vom Butler der Arsch rasiert wirdgehen zu Peek & Cloppenburg).
Die Pubertät ist die Zeit des totalen Mitlaufens, des Suchens nach sich selbst und darum hat unsere Schule schon ihre eigene Uniform.

"Der größte natürliche Feind des Pubertierenden ist der Kieferorthopäde"
(Ich sah es mit einer gewissen Genugtuung, dass dem Mädchenschwarm der Klasse jetzt eine Zahnspange verpasst wurde.)

Ich kann die nächsten Tage diese Fresse nicht mehr sehen! Jaja, Pastewka ist n toller Komiker und dazu noch lustig, aber seit ich von gestern auf heute Geburtstag gefeiert hab, kann ich nicht mehr. Pastewka kommt mir zu den Ohren raus!
Erst "Schwere Jungs" ein ganz netter, charmanter Film mit - Bastian Pastewka. Danach bei mir zuhause mit 8 anderen die erste Staffel - na sie ahnen es schon, lieber halber Blog-leser, "Pastewka". Danach die bei Übernachtungen üblichen pubertären "Tat-Wahrheit-Pflicht" Spiele und dann um 4 Uhr morgens ... "Der Wixxer".
Nach dieser Pastewka-Dauerbeschallung brauch ich erstmal eine Woche Entzug.

Jetzt mal ganz ohne falsche Bescheidenheit: Ich bin ganz nach meinem Opa, ein echter Revoluzzer eben.
Immer gegen die Mächtigen im System, und kaputtmachend, was einen kaputtmacht. Und den meisten gefällt es nicht. Den Kapitalisten, den Schweinen, zum Beispiel.
Naja, nee. Nicht bei meinem Opa. Der ist ja einer. Also kein Schwein, aber eben ein Kapitalist. (Bin ich ja auch, wahrscheinlich sogar beides.)
Mein Opa sieht aus wie echte Opas eben aussehen müssen. Pullunder, behäbig und eine große Brille. Außerdem ein echtes hanseatisches Original, mit einem Händedruck, der einem das Handgelenk bricht.
Tja, nachdem meine Oma irgendwann Alzheimer bekam und anfing die Serviette statt dem Brot zu essen, sind sie dann in ein hübsches, gemütliches Altersheim -pardon- Seniorenresidenz gezogen. Und mein Opa ist mittlerweile so eine Art Che Guevara der Alten.

Alles fing damit an, dass er ein Treffen mit der Heimleitung haben sollte, wegen einem Streit, wer in seiner Wohnung putzt. Nun, so erwartete mein Opa, dass die Frau Heimleiterin zu ihm kommen würde, und die Heimleiterin dachte, er würde in ihr Büro gekommen. Nach einer Stunde gegenseitigen Wartens lief er schließlich zonrnentbrannt ins Büro wo ihn eine ebenso zornige Heimleiterin erwartete, und dies wohl auch zum Ausdruck brachte. Mein Opa verklickerte ihr, er lasse sich diesen Ton nicht bieten und wäre ja als Genossenschaft der eigentliche Chef von ihr.

Nach einer halben Stunde, wusste es das ganze Heim, und seitdem stehen bei ihm täglich hornbrillenbewupperte Tantchen vor der Tür und lassen bei ihm den ganzen Unmut über die Heimleitung aus, was er natürlich sofort weitergibt.
Und darum hofft die ganze Familie, dass er da nicht rausgeschmissen wird oder mit Waffen aus Kuba die Leitung an sich zu reißen versucht.
Andererseits, Kuba ist auch schon seit 50 Jahren kommunistisch.

Schon wieder eine Vier in Mathe und mittlerweile fang ich an zu träumen in die riesigen Nasenlöcher meiner Lehrerin eingesaugt zu werden, während um sie herum riesige Zahlen schwirren.