T H A D E U S at the Movies!
mp3-Player sind der Untergang...
der westlichen Zivilisation.
Oder jedenfalls dem was man bis zum Aufkommen dieser Geräte als ein "Gespräch", als ein Akt der zwischenmenschlicher Kommunikation, bezeichnete.

In der S-Bahn, in den Bussen, auf den Strassen. Überall Menschen mit einem Knopf im Ohr.
Manche scheinen an ihrem mp3-Player zu hängen wie ein Süchtiger an der Nadel. Andererseits: Wenn man täglich mit Musik dauerbeschallt wird, hängt sie einem dann nicht irgendwann zum Hals heraus?!

Bei den Jugendlichen, zu denen ich mich zähle, ist der mp3-Player schon kaum mehr wegen seiner eigentlichen Daseinsberechtigung, der Musik, wichtig, sondern ist zum Statussymbol geworden. Die Typen mit den Hosen in den Kniekehlen zum Beispiel scheinen es unglaublich cool zu finden mit zwei Stöpseln im Ohr herumzulaufen.

Es beschwört so ein bisschen die Atmosphäre alter Alienfilme herauf, wenn man überall nur Pickelgesichter mit heruntergezogenen Hosen und Stöpseln im Ohr eigenartig vor sich hin watschelnd sieht, wie bei uns in jeder Pause.

Ich für meinen Teil kann schlicht nicht musikhörend herumlaufen. Da geht bei mir der Orientierungssinn baden. Ohne, dass ich die üblichen natürlichen Geräusche einer Straße und meine eigenen Schuhe höre, kann ich nicht über längere Zeit eine gerade Strecke entlanggehen und ich finde es bewundernswert, dass manche fast nur noch so auf die Straße gehen.

Auch ich habe einen iPod, einen von denen, wo man nur Musik hören kann. Und ich benutze ihn oft und gerne. Vor dem schlafen. Auf längeren Autofahrten.

Aber mir würde etwas fehlen, wenn ich mit iPod im Ohr spazieren gehen würde.

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mark793, Donnerstag, 22. Februar 2007, 18:31
Ich habe es auch versucht,
schon zu Walkman- und Discman-Zeiten, und mit mp3-Player ging es mir auch nicht besser. So sehr ich meine Lieblingsmusik mag, irgendwie komme ich mir sensorisch amputiert vor, wenn ich mit so einem Beschallungs-Apparillo rumlaufe.

Tut mal ganz gut, zu erfahren, dass ich damit nicht alleine bin - und dass es auch kein Altersphänomen ist. ;-)

goetzeclan, Donnerstag, 22. Februar 2007, 18:45
Also, ich komme ganz prächtig mit Musik klar die mir unterwegs zufließt. Nur am Anfang, da brauchte ich eine Eingewöhnungzeit von etwa einer halben Stunde. Außerdem habe ich nicht nur eine Lieblingsmusik, auch wenn mein jämmerlicher Top-5-Versuch das nahelegt. Das mein iPod aktuell 3.589 Titel vorrätig hat ist mein Glück. Und es ist noch nicht alles drauf.

Übrigens gab es mit öffentliche Musik nur einmal eine brenzlige Situation. Ich fahre auf dem Rad und habe eine Kassette mit Jean Michelle Jarres "Equinoxe IV" im Ohr. An einer Stelle wird das Stereopanorama extrem breit. Auf der einen Seite stept ein ARP-Sequencer, auf der anderen Seite eine Roland CR78-Rhytmusmaschine einen polyrhytmischen Tanz. Und dann dreht Herr Jarre, das Rabenaas, an den Pan-Reglern und lässt die Instrumente innert einer halben Sekunde die Seiten wechseln: Mitten durch meinen Kopf hindurch. Ich wäre beinahe vom Rad gefallen, auf gerader Strecke. Kein Mensch weit und breit. Aber sonst? Alles klar. Kein Problem ;-)

schattenjaeger, Donnerstag, 22. Februar 2007, 20:45
altmodisch ..
höre ich noch meine Musik, mit Discmen.

Und hab dann immer das Gefühl, irgendwann zu stolpern wenn einem die Ohren vollgesäuselt werden und man ein wenig tagträumt. Komischerweise macht mir Musik beim Autofahren nichts aus.. im Gegenteil... da kann ich sehr gut fahren..

Musik brauche ich auch zum Einschlafen.. und tagsüber... vorzugsweise Internetradio oder Musik vom PC ..