T H A D E U S at the Movies!
Sonntag...
Warum spricht es niemand aus(?!): Der Sonntag ist der schrecklichste Tag der Woche! Sonntags sollte man ruhen, wie Gott in der Bibel, doch bei mir ist das schlicht nicht möglich, da ich den Sinn dieses Tages sozusagen zwangsentfremde. Denn es ist so: Die ganze Woche verschiebe ich meine Pflichten auf den nächsten Tag, bis am letzten Tag der Woche das nicht mehr möglich ist und sie wie eine Flut über mir zusammenbrechen und mich unter sich begraben. Sonntag ist der Tag des Müssens, da Montags bei mir meistens die Deadline für alle freiwilligen und unfreiwilligen Pflichten angesiedelt ist: Gestern habe ich zwei Stunden lang Russisch machen müssen, und das obwohl ich die Nacht von Samstag auf Sonntag mit Freunden durchgemacht habe und kurz vor dem Kollaps stand. Die Aufgaben hatte uns die geschätzte Lehrerin zwar gnädigerweise am Montag schon aufgegeben, aber natürlich habe ich es bis zum SONNTAG aufgeschoben. Und das ist nur ein Beispiel unter vielen. Der SONNTAG ist wirklich der stressigste Tag der Woche. Aber auch vom kalendarischen Standort her liegt der SONNTAG am ungünstigsten. Das angenehme Wochenende ist vorbei und du musst mit angstvollem Blick dem näherkommenden Montag ins Gesicht sehen, ohne die Gewissheit des Samstages oder des Freitages, nämlich das man morgen ja eh ausschlafen kann. Das alles verursacht bei mir, dass ich SONNTAGs stets am Übellaunigsten bin und mich teilweise leichte Anflüge von negativen Gefühlswellen überkommen. Wie sangen doch Tocotronic: SONNTAG ist SELBSTMORD! (Nein, sangen sie nicht, aber egal...)

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Übrigens: Mit Russisch bin ich immer noch nicht fertig, das wird lustig morgen...

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goetzeclan, Dienstag, 29. Januar 2008, 08:45
Interessantes Realitätsverzerrungsfeld, das Sie da gerade zusammenbauen. Der Sonntag war vor Ihnen, und er wird nach Ihnen sein. Der Sonntag kennt Sie nicht. Er tut seine Pflicht wie der Montag und der Donnerstag. Er ist pünktlich, wie alle anderen auch und weder überzieht er noch geht er vor seiner Zeit ab.

Alle Anschuldigungen an den Sonntag betreffen eigentlich Ihre Variante der Zeitbehandlung. Schieben Sie nicht, damit Sie nicht geschoben werden. Wenn Sie Montags feiern, dann wird der Sonntag für Sie zum Tag der Sehnsucht und der Samstag hat sein Privileg verloren. Genießen Sie statt dessen den Sonntag-Nachmittag. Zwischen drei und fünf vergeht die Zeit so langsam, wie an keinem anderen Tag in der Woche …

thadeus, Dienstag, 29. Januar 2008, 16:44
Wieso Verzerrung?! Mein Sonntag ist der Sonntag, zu dem ich ihn mache. Das ich letztendlich die Schuld daran trage, folgt daraus automatisch.

goetzeclan, Freitag, 1. Februar 2008, 18:54
Ja, aber das lässt sich aus Ihrem Bericht nicht herauslesen. Da steht nämlich, dass Sonntage „so sind“ und nicht, dass Sie Sonntage zu dem „machen“. Aber das ist sowieso alles Kümmelschälerei. Hören Sie auf mit der Aufschieberitis. Ich mache das auch. Schon seit Jahrzehnten …

the godlike, Sonntag, 10. Februar 2008, 00:35
Nachdem die Welt und alles erschaffen war, was mal ganze 6 Tage gedauert hat, ist uns also eine sieben Tage Woche inklusive einem Faulenztag aufoktroyiert worden.
Wenn er's in drei Tagen geschafft hätte, dann hätten wir jeden vierten Tag Sonntag und müssten maximal nur drei Tage die Woche arbeiten.
Ich denke, nicht jeder hat den Wochenarbeitsrythmus von dem Herrn, der das hier alles angeblich in sechs Tagen ...
aber das ist ja ohnehin alles nur hörensagen ...
und trotzdem richten wir uns immer noch nach diesem Wochenmuster.
Bloß weil es in der Bibel steht.

cobra, Samstag, 1. März 2008, 20:32
Ach Thadeus, ich kann Dich so gut verstehen. Einen freien Tag kann ich auch nur so richtig genießen wenn ich mir nicht um den nächsten Tag - einen Arbeitstag - Gedanken machen muss. Da kann man den Tag über auch ohne auf die Uhr zu blicken einfach Spaß haben, auch ruhig bis in die Nacht hinein. Schließlich kann man sich am nächsten Tag ja erholen, ausschlafen etc. :)

Ja ja, der Sonntag...