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Dienstag, 20. November 2007
Im Kino: American Gangster
am Dienstag, 20. November 2007, 19:08 im Topic 'Filmkritiken'
Es gibt Filme, die an ihrer Perfektheit scheitern. Zumindest teilweise gehört "American Gangster" zu dieser Art. Ein ohne Zweifel guter Film mit guter Kameraarbeit, funkigem Soundtrack, spannender Inszenierung, einer interessanten Geschichte und großen Charakterdarstellern. Trotzdem will der Funke nie so wirklich überspringen.
Der Film dreht sich um zwei Hauptpersonen, die eine ist der von Denzel Washington gespielte aufsteigende Mafiaboss Frank Lucas, die andere der von Russel Crowe verkörperte Cop Richie Roberts. Letzterer ist der klassische Held von Polizeifilmen der 70er. Ein idealistischer, unbestechlicher Einzelgänger, dessen Glaube an Recht und Ordnung nie versiegt. Kein sehr origineller Charakter und so bleibt Russel Crows Figur meist blass und wird teilweise von Denzel Washington an die Wand gespielt. Frank Lucas revolutionierte zur Zeit des Vietnam-Krieges den amerikanischen Drogenhandel, indem er direkt von der Quelle in Särgen gefallener Marines hunderprozentig reines Kokain in die Staaten schmuggelte. Denzel Washington ist die perfekte Besetzung für Frank Lucas, denn er neigt ja eher zu etwas ruhigerem und umso intenisiverem Spiel. Wie schrecklich wäre der Film geworden, hätte man eine schwarze Version von Jack Nicholson als Mafiaboss genommen. Washington spielt Lucas als Traditionalisten und Familenmensch. Bescheiden, aber sehr ehrgeizig. Ein durch und durch sympathischer Charakter, wäre er ein ganz normaler amerikanischer Geschäftsmann. Das ist aber nicht der Fall, denn Frank Lucas ist ein kaltblütiger Führer eines riesigen Drogenimperiums und gleich am Anfang sieht man ihn, wie er einen Menschen verbrennen lässt. Eine interessante Figur, doch wirkt es teilweise etwas klischeelastig wie sein Familienleben aufgearbeitet wird. Besonders die Konflikte mit seiner Mutter und seiner Frau wirken teilweise wie aus einer Vorabendserie und sind unnötig pathetisch wie einfallslos. Sehr intensiv und spannend hingegen ist die Beschreibung der schwarzen Gangster-Society.
Woran der Film aber besonders krankt ist die fehlende Fallhöhe. Der Konflikt zwischen Richie Roberts und Frank Lucas wird erst gegen Ende wahrnehmbar, zu lange laufen die beiden Handlungststränge nebeneinander her ohne etwas miteinander zu tun zu haben. Außerdem lässt sich der Film etwas zu viel Zeit bei der Beschreibung des Aufstiegs Lucas`, denn es ist immer uninteressanter einem gewinnenden Charakter zuzugucken, als einem verlierenden. Die wirklich intensiven Szenen kommen erst als Frank Lucas Imperium und Lucas selber erst ins Wanken geraten und schließlich stürzen. Hierbei ist die wunderbar inszenierte Verhaftung Lucas´ vor einer Kirche besonders hervorzuheben.
Was aber dem Film fehlt ist das gewisse Etwas, das i-Tüpfelchen. Die Inszenierung ist zwar wunderbar, aber nie wirklich rauh und eigenartig kantenlos. Ein gutes Beispiel dafür ist, dass im Film vollkommen zusammenhanglos Schockbilder von sich zu dröhnenden Drogenwracks gezeigt werden. Nur um das schlechte Gewissen zu mindern, dass die Macher wohl hatten, weil sich ihre Inszenierung so auf das harmonische Familienleben der sympathischen Figur des Frank Lucas konzentriert. In Wahrheit ist diese Maßnahme viel zu plakativ und spießig. Auch ansonsten fehlt das echt Innovative und so bleibt "American Gangster" zwar ein sehr guter Film, aber ein Klassiker wird er nicht werden.
Deswegen ambitionierte:
75%
Der Film dreht sich um zwei Hauptpersonen, die eine ist der von Denzel Washington gespielte aufsteigende Mafiaboss Frank Lucas, die andere der von Russel Crowe verkörperte Cop Richie Roberts. Letzterer ist der klassische Held von Polizeifilmen der 70er. Ein idealistischer, unbestechlicher Einzelgänger, dessen Glaube an Recht und Ordnung nie versiegt. Kein sehr origineller Charakter und so bleibt Russel Crows Figur meist blass und wird teilweise von Denzel Washington an die Wand gespielt. Frank Lucas revolutionierte zur Zeit des Vietnam-Krieges den amerikanischen Drogenhandel, indem er direkt von der Quelle in Särgen gefallener Marines hunderprozentig reines Kokain in die Staaten schmuggelte. Denzel Washington ist die perfekte Besetzung für Frank Lucas, denn er neigt ja eher zu etwas ruhigerem und umso intenisiverem Spiel. Wie schrecklich wäre der Film geworden, hätte man eine schwarze Version von Jack Nicholson als Mafiaboss genommen. Washington spielt Lucas als Traditionalisten und Familenmensch. Bescheiden, aber sehr ehrgeizig. Ein durch und durch sympathischer Charakter, wäre er ein ganz normaler amerikanischer Geschäftsmann. Das ist aber nicht der Fall, denn Frank Lucas ist ein kaltblütiger Führer eines riesigen Drogenimperiums und gleich am Anfang sieht man ihn, wie er einen Menschen verbrennen lässt. Eine interessante Figur, doch wirkt es teilweise etwas klischeelastig wie sein Familienleben aufgearbeitet wird. Besonders die Konflikte mit seiner Mutter und seiner Frau wirken teilweise wie aus einer Vorabendserie und sind unnötig pathetisch wie einfallslos. Sehr intensiv und spannend hingegen ist die Beschreibung der schwarzen Gangster-Society.
Woran der Film aber besonders krankt ist die fehlende Fallhöhe. Der Konflikt zwischen Richie Roberts und Frank Lucas wird erst gegen Ende wahrnehmbar, zu lange laufen die beiden Handlungststränge nebeneinander her ohne etwas miteinander zu tun zu haben. Außerdem lässt sich der Film etwas zu viel Zeit bei der Beschreibung des Aufstiegs Lucas`, denn es ist immer uninteressanter einem gewinnenden Charakter zuzugucken, als einem verlierenden. Die wirklich intensiven Szenen kommen erst als Frank Lucas Imperium und Lucas selber erst ins Wanken geraten und schließlich stürzen. Hierbei ist die wunderbar inszenierte Verhaftung Lucas´ vor einer Kirche besonders hervorzuheben.
Was aber dem Film fehlt ist das gewisse Etwas, das i-Tüpfelchen. Die Inszenierung ist zwar wunderbar, aber nie wirklich rauh und eigenartig kantenlos. Ein gutes Beispiel dafür ist, dass im Film vollkommen zusammenhanglos Schockbilder von sich zu dröhnenden Drogenwracks gezeigt werden. Nur um das schlechte Gewissen zu mindern, dass die Macher wohl hatten, weil sich ihre Inszenierung so auf das harmonische Familienleben der sympathischen Figur des Frank Lucas konzentriert. In Wahrheit ist diese Maßnahme viel zu plakativ und spießig. Auch ansonsten fehlt das echt Innovative und so bleibt "American Gangster" zwar ein sehr guter Film, aber ein Klassiker wird er nicht werden.
Deswegen ambitionierte:
75%
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Elbvorortler
am Dienstag, 20. November 2007, 17:48 im Topic 'Aus der Wut geboren'
Verdammte Bonzenschule!
Sobals es morgens ein bisschen niseselt kommt man mit dem Fahrrad nicht mehr in die Schule, weil der ganze Verkehr durch Horden von Land Rovern und Porsche Cayennes lahmgelegt wurde.
Sobals es morgens ein bisschen niseselt kommt man mit dem Fahrrad nicht mehr in die Schule, weil der ganze Verkehr durch Horden von Land Rovern und Porsche Cayennes lahmgelegt wurde.
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