T H A D E U S at the Movies!
Teneriffa #2
!!!NACHTRAG:!!!
Die Verwandschaft schläft nicht! Einige schlimme Fehler habe ich gemacht doch zum Glück wurden die sogleich ausgebessert, denn mein (wie ich jetzt weiß) Großonkel war so nett mich darauf hinzuweisen:

..."ich möchte nicht als Steißtrommler (altertümliche Bezeichnung für Schullehrer) verschrieen werden aber die karibischen Inseln liegen etliche tausend Kilometer weiter westlich.
Bei Teneriffa handelt es sich um eine kanarische Insel, siehe Gran Canaria die Nachbarinsel.
Der Mann der Schwester Deiner Großmutter, nämlich ich, bin Dein Großonkel (saukomisch aber so ist es)Ich nehme an, Du hast schon einige Korrektur-Kommentare erhalten.
Nimm`s leicht."...





Also, einen kleinen Urlaubsbericht, bin ich den anderthalb Lesern dieses Blogs wohl doch schuldig. Auch wenn es aufgrund meiner in der letzten Zeit immer weniger gewordenen schreiberischen Tätigkeit kaum aufgefallen ist: Der Autor war anderthalb Wochen lang ohne Internet auf einer karibischen Insel gefangen...

Verwandschaft ist toll, das steht fest. Verwandschaft ist noch toller, wenn die Verwandschaft eine Wohnung in Teneriffa besitzt, diese aber momentan gar nicht bewohnt, weil ihr momentaner Wohnsitz ein ebenfalls auf Teneriffa gelegenes Haus ist. So können die Norddeutschen in den Herbstferien ohne Hotelkosten die kanarische Sonne genießen. Noch dazu Meerblick, Swimming Pool und zwei riesige LCD-Fernseher mit Satellitenempfang. Das heißt, man kann einige amüsante ausländische Fernsehsender empfangen, die andalusische Version von 9live oder arabisches Verkaufssender beispielsweise.


Ist das Urlaub?! Der Blick vom Balkon aus...

Sehr angenehm war auch, dass außer den Hamburgern nur sehr wenige andere Bundesländer zu der Zeit Ferien hatten, was verhinderte dass das beschauliche Fischerdörfchen zum Teutonengrill umfunktioniert wurde. Auf Teneriffa ist im Herbst eh keine Saison, die (vorzüglichen) Restaurants waren also alle fast leer. Eine gewisse Schadenfreude kam in einem hoch, wenn man das gute Wetter an der Küste, wo wir lebten, und gleichzeitig das Inland mit tiefhängenden, dunklen Regenwolken dekoriert sehen konnte. Die Sonne brannte unaufhörlich und die Temperaturen waren afrikanisch (wo Teneriffa ja auch ,geographisch gesehen, liegt). Wenn man mal das Fischerdorf verließ, dann um im Inland wandern zu gehen. Als Führer diente der zum Teil in Teneriffa lebende Mann von der Schwester meiner Großmutter mütterlicherseits (=Großonkel), der früher seine Brötchen als Kameramann verdiente und einiges Interessantes über den Prozess des Filmemachens wusste. Er hat unter anderem mit Joachim Fuchsberger gearbeitet, den ich ja auf der Wixxer-Premiere schon kennengelernt hatte.

Die tenerrifaranische Version des Grandcanyons: Die Landschaft rund um den höchsten Berg der Insel, dem Teide.

Ein kleines Wehrmutströpfchen war der Besuch des Loro Parque, auf ausdrückliche Empfehlung der ansässigen Verwandschaft. Ein -zugegeben- eindrucksvoller Tierpark, unter anderem besiedelt mit Orcas. Ich bin ja eigentlich klarer Zoo-Boykottierer, aber nachdem ich soviel Positives darüber gehört hatte, kam ich auch mit. Leider wurde der Park nicht nur von eindrucksvollen Tieren besiedelt, sondern auch von eindrucksvollen Menschen. O ja, die Besucher waren nämlich ausschließlich übergewichtig. Auch wenn die Generationen vielfältig waren, waren sie doch durch ein schlimmes Übergewicht vereint. Man hätte den Park auch den "Horrorpark der fetten Menschen" nennen könne, den wo man auch hinsah: Dicke Leute! Ich habe nun nichts gegen übergewichtige Menschen und wünsche mir auch keinen Park voll mit Magermodels, trotzdem ist es gruselig wenn wirklich jeder der einem über den Weg "läuft" ein 150Kilo-Kampfkoloss ist.

Nach einer Woche kurzer Hose und T-Shirt dann der totale Klimaschock...
Der Urlaub war zuende und es ging mit dem Flugzeug nach München zu den Großeltern. Von 30 auf 0 Grad Celsius in nur wenigen Stunden. Und es schneite auch noch.
Es hat zwar lange gedauert, diesen Schock zu verdauen, doch dann merkte ich, wie wunderbar das bayrische Essen immer noch ist. Hier in Hamburg haben wir einen aus Pökelfleisch und Kartoffeln bestehenden Scheißehaufen namens "Labskaus" als Spezialität, während die zu beneidenen Münchner einen zünftigen Hirschbraten kochen oder ein knuspriges Backhenderl oder einen schmackhaften Schweinsbraten. Falls sie mal in München sind:

Zum Mittagessen ist das "Augustiner" am Besten. Das ist nicht so teuer, bietet aber trotzdem echtes bayrisches Essen. Am Besten bestellen sie sich einen Schweinsbraten mit Kartoffelknödel.
Mein absolutes Lieblingsessen: Der Hirschbraten mit Semmelknödel und Preiselbeeren! Den Besten gibts im "Hirschgarten-Restaurant", besonders die Soße ist Weltklasse. Ebenfalls für einen Hirsch empfehlenswert ist das berühmte "Franziskaner".
Das beste Backhenderl aber finden sie beim Rathaus im "Ratskeller".

So viel zu den kulinarischen Tipps. Ich habe übrigens zum ersten Mal den neuen Hund gesehen, über dessen Namensgebung ich ja bereits schrieb. Für seine eigenartigen Eltern sieht er relativ normal aus, er machte mir aber auch klar, wie glücklich ich mit meinem alten Kater bin, denn kleine Hunde sind eine nie müde werdende Plage, die alles zerbeißen was ihnen in den Weg kommt und keine Sekunde ruhig sitzen können. Außerdem baute der Hund, der übrigens Nicki genannt wurde, trotz seines Alters von 9 Wochen, sofort eine heißblütige sexuelle Beziehung mit meinem Unterbein auf. Sobald der Hund mich sah, krallte er sich meine Wade und fing ,wie von allen guten Geistern verlassen, an, es zu rammeln. Was anfangs noch lustig war, wurde ziemlich schnell nervig. Es war wie in einer sehr schlechten Hollwood-Komödie.

Wie dem auch sei, jetzt bin ich wieder in der Hansestadt...

Kommentieren



lady woodstock, Sonntag, 28. Oktober 2007, 00:07
Sieht ja nach einem Traumurlaub aus.

Aber der "Trailer" vom Loro Parque wirkt ein wenig kitschig. So viele glückliche Killerwale und eine so typisch glückliche Besucherfamilie. Das ist doch zu schön um wahr zu sein. Und wo sind denn da all die dicken Menschen von denen die Rede war?
Aber by the way, es ist mir auch schon mal irgendwie unterbewusst aufgefallen, dass in all diesen typischen "Vergnügungsparks" ein überdurchschnittliches Besucher-Durchschnitts-Gewicht vorherrscht. Haben die vielleicht von Disney-Land abgeschaut ;-).

thadeus, Sonntag, 28. Oktober 2007, 00:56
Ich hatte ein sehr schlechtes Gewissen, als ich mir die ganzen Tiere angeguckt habe. Die Gehege waren zwar groß, trotzdem ist es unmenschlich Löwen und andere Tiere mit natürlichem Wandertrieb einzusperren.
Bei den Pinguinen und Orcas habe ich mich immer gefragt, ob ichs jetzt gut finden soll, dass die vor der Bedrohung des Menschen im natürlichen Lebensraum (Überfischung, Jäger, Verchmutzung etcpp) gerettet sind oder ob ichs scheiße finden soll, dass Pinguine in einem künstlichen Becken gehalten werden und Dutzende Menschen sie durch Plexiglas anglotzen. Ich neige zu Letzterem und habe mir jetzt vorgenommen, nie wieder in Zoos o. ä. zu gehen: Die Frage ist trotzdem schwer zu beantworten...

lady woodstock, Sonntag, 28. Oktober 2007, 10:57
Zoos:
Eigentlich habe ich mich mit der Ethik von Zoos nie richtig intensiv auseinandergesetzt, aber ich denke es gibt sicher auch ein paar gute Argumente die für Zoos sprechen (auch wenn mir jetzt spontan keine einfallen). Auf jeden Fall sollte man Artenschutz und erst recht nicht Tierschutz mit dem Thema “Zoo“ in einen Topf werfen. Das wäre vielen modernen Zoos gegenüber unsachlich und unfair.
Aber was ich eigentlich sagen wollte: Ich persönlich mag Zoos auch überhaupt nicht. Habe sie schon als Kind gehasst und meine eigenen Kinder leiden daher unter einem akuten Zoobesuchsdefizit ;-). Meine Aversion hängt mit einem Science Fiction zusammen, den ich mal als junges Mädchen gelesen habe. Da wurden die letzten paar Menschen von irgendwelchen schrägen Aliens in deren Zoos gehalten und die zwei Helden haben erfolglos versucht von dort abzuhauen. So einfach und banal diese Idee auch erscheinen sein mag, das hat mich seinerzeit echt fertig gemacht, und bei jedem Schimpansen, den ich jetzt hinter einem Zoogitter sehe, denke ich immer noch an diesen SF.

cobra, Dienstag, 13. November 2007, 18:20
LOL, mei das ist mal ein Abschluß für einen wieder mal sehr schönen Urlaubsbericht. Ich musste bei der Hunde-Rammel-Geschichte echt lachen. Zumal ich das auch mal erlebt hab, ist schon viel Jahre her (hmm, vielleicht war ich sogar in Deinem Alter!?). Sobald die Hundebesitzer mal nicht hingeguckt haben hab ich den Köter dann immer ein bisschen "weggekickt". Ist ja sonst nicht zum aushalten, dieses Rumgerammel. :D

Ach ja, freut mich dass Du mal wieder ein Bild von Dir zeigst. Hast DU den Steinhaufen neben Dir aufgetürmt oder war der schon so? ^^

thadeus, Dienstag, 13. November 2007, 21:06
Hehe, nein da hab ich keine Steintürmchen aufgebaut, die waren schon vorher da.
Ehrlich gesagt seh ich auf dem Bild schon arg bescheuert aus, mit dem blöden Grinsen, den Touriklamotten und der albernen 3 Euro Armani-Fälschung als Sonnenbrille...