T H A D E U S at the Movies!
Dienstag, 15. Mai 2007
cineasten-stöckchen
... selbst aufgehoben. Beim Herren Netzwelt.



Ein Film, den Du mehr als zehnmal gesehen hast
Vielleicht nicht ganz 10-mal, aber "Leon-der Profi", "The Big Lebowski" und last but really not least "Donnie Darko" dürften der Zahl am nähesten kommen.

Ein/e Schauspieler/in, wegen dem/r Du eher geneigt wärst, einen Film zu sehen
Schwierig, denn die meisten guten Schauspieler spielen auch in Mist mit. Trotzdem würde ich Jean Reno, Tony Shalhoub, Jake Gyllenhall, Jack Nicholson und Clive Owen aufzählen. Ach, sind ja alles nur Männer. Tolle Frauen sind: Natalie Portman (!), Julianne Moore und Ashley Judd.


Ein/e Schauspieler/in, wegen dem/r Du weniger geneigt wärst, einen Film zu sehen
Zu viele, um sie hier alle aufzuzählen. Die ganzen Wrestler wie Vin Diesel und die anderen Glatzen ebenso wie Kinofilme mit Otto und dem anderen "Komiidiiään"-Gesocks.

Ein Film, aus dem Du regelmäßig zitierst
Pulp Fiction ("Sind wir glücklich, Vincent?!") und Life of Brian


Ein Film-Musical, von dem Du alle Texte der darin gesungenen Songs auswendig weißt
High School Musical natürlich! Nee, nur Jux... (allerdings kenne ich die Lieder wirklich alle, da das lange die Pausenunterhaltung der Mädchen in der Schule war)

Ein Film, bei dem Du mitgesungen hast
Bei der Dschämßß Bond-Melodie vielleicht. Aber das ist ja eher summen...


Ein Film, den jeder gesehen haben sollte
Ich mag keine Filme mit Botschaften.


Ein Film, den Du besitzt
Naja... viele. Meine Sammlung dürfte um die 100 DVDs schwer sein. Von zwölf Euro im Monat!(Ohne "Großelternzuschuss" allerdings...)

Ein/e Schauspieler/in, die/der ihre/seine Karriere nicht beim Film startete und dich mit ihren/seinen schauspielerischen Leistungen positiv überrascht hat
Das Ensemble des Films "Elephant".




Hast Du schon einmal einen Film in einem Drive-In gesehen?
Nö. gibts nicht in Hamburg.



Schonmal in einem Kino geknutscht?
Nur "Arm-um-die-Schulter-legen". Bin aber auch erst 13...


Ein Film, den Du schon immer sehen wolltest, bisher aber nicht dazu gekommen bist
Clockwork Orange. Wird aber nachgeholt. Und das Boot. Eventuell.


Hast Du jemals das Kino verlassen, weil der Film so schlecht war?
Nä, in schlechte Filme gehe ich nur mit Freunden und da hat man ja Unterhaltung.


Ein Film, der Dich zum Weinen gebracht hat
Leon. Hach, das Ende ist sowas von hart.


Popcorn?
Bääh!


Wie oft gehst Du ins Kino?
Puuh. So etwa 7 mal im Jahr.

Welchen Film hast Du zuletzt im Kino gesehen?
"Sunshine". Sehr, sehr gut. Vor allem im Kino.

Welches ist Dein Lieblingsgenre?
Man kann aus jedem Genre was für mich machen, außer vielleicht "romantische Liebeskomödie" oder "Beziehungsdrama". Meine Lieblinge bleiben aber Thriller, Gangsterfilme (Noir!) sowie Science-Fiction (kann auch in die Hose gehen).


Was war Dein erster Film, den Du im Kino gesehen hast?
Kann mich nicht erinnern. Starke Erinnerungen hab ich aber an "Chihiros Reise ins Zauberland". Muss ich mir mal wieder anschauen.


Welchen Film hättest Du lieber niemals gesehen?
Gibts nicht. Angstzustände hatte ich aber nach der ersten Sichtung von "Shining" und nach "Psycho" mache ich beim Duschen nicht mehr die Augen zu.

Was war der merkwürdigste Film, den Du mochtest?
"2001". Kubrick selbst wusste wohl selbst nicht so richtig, worüber der Film handelt.

Was war der beängstigendste Film, den Du je gesehen hast?
Shining.


Was war der lustigste Film, denn Du je gesehen hast?
Life of Brian. The Big Lebowski. Meaning of Life. Snatch.

Permalink (6 Kommentare)   Kommentieren



Sonntag, 22. April 2007
"So if you wake up one morning and it's a particularly beautiful day, you'll know we made it."
Sunshine

von Danny Boyle

Es wäre eigenartig, wenn ich darum bitten würde meine Kritik nicht zu lesen. Allerdings möchte ich für die, die den Film noch nicht gesehen haben, anmerken, dass „Sunshine“ zu den Filmen gehört, die man am besten unvoreingenommen anschaut.

Die Sonne stirbt. Der Stoff für einen billigen RTL2-Katastrofenstreifen mit viel Geschrei, Blut und einem Held mit großen Muckis sowie nem steilen Zahn an der Backe. Zum Glück sieht man in „Sunshine“ kein einziges Mal die Erde leiden, sondern nur die Raumschiffcrew, die sich aus solchen Schauspielern zusammensetzt, die man vielleicht mal in einer Nebenrolle eines Blockbusters gesehen hat, aber ansonsten keine Berühmtheiten sind. Das ist sehr angenehm, dass man keinen muskulösen Amerikaner wie Bruce Willis als Zugpferd benutzte, sondern die Hauptrolle ein schmaler Physiker bildet, gespielt von jemand relativ Unbekannten.

Der Film folgt eigentlich keinem der klassischen Gesetze des Geschichtenaufbauens, er steigt erst relativ spät in das Handlungsgeschehen ein, nämlich bereits im Raumschiff, nach Scheitern der ersten Rettungsmission. Deshalb dürfte der Film es beim mainstreamverwöhnten Publikum vielleicht etwas schwer haben.
Aber der Film packt dann doch von der ersten Minute, denn das Ganze ist so gut getimt, dass nie Langeweile aufkommt. Dadurch, dass der Film nur einen bestimmten Zeitraum zeigt, bleibt allerdings das sonst übliche Vorstellen der Figuren ganz aus. Weil aber die Darsteller allesamt überzeugend spielen, das Drehbuch jeder Figur genug Platz gibt und sich ein Hauptdarsteller nur selten herauskristallisiert, bleibt die Crew auf keinen Fall nur das klischeehafte Abbild des typischen Kosmonautenvereins (bestehend aus dem Macho, dem Streber, dem besonnen Käptn und dem Weichei) sondern ist fern von jeder Eindimensionalität.
Der Film arbeitet in großen und sehr spannenden Kontrasten: Auf der einen Seite das Kammerspielartige in den Räumen des Raumschiffes, andererseits die unendlichen Welten des Alls. Hierbei ist ganz besonders der Kameramann Alwin Küchler zu erwähnen, jemand auf den Deutschland wirklich stolz sein kann. Wie er die genannten Gegensätze aufgenommen hat ist große Filmkunst in der Tradition von „2001“ und „Alien“. Und auch wenn ich ungern mit Begriffen wie „... aller Zeiten“ um mich werfe, kann ich mich nicht an einen neueren Science-Fiction erinnern, dessen Bilder in Zusammenspiel mit den Effekten und dem Ton eine derartige Dichte und Intensität erzeugten wie in „Sunshine“. Genau deswegen funktioniert dieser Film wirklich nur im Kino, ihn auf DVD zu besitzen wäre Schwachsinn, denn bei diesem Film zählt nicht die Story, sondern die Eindrücke, die sich nur im Kinosaal entfalten, allen voran der Ton. Denn der ist gelinde gesagt unglaublich. Deshalb sollte man den Film unbedingt in einem Kino mit einem guten Soundsystem ansehen. Dann wird der Film wirklich zu einem krassen Trip bei dem man nicht nur auf die Leinwand starrt, sondern ihn wirklich zu spüren glaubt.
Ebenso der Soundtrack, der einmal sehr modern ist mit seinen Elektroeinflüssen andererseits bei den wirklich berührenden Szenen wiederum sehr klassisch bleibt.
Einige dieser Argumente stimmen aber nur für die ersten zwei Drittel des Films und nicht für das Ende, dass es einem schwer macht, diesen Film, den man so gerne lieben würde, wirklich zu seinen Lieblingen der letzten Monate zu zählen, denn auch wenn es dadurch nicht weniger spannend wird, nimmt das allzu funktionale Gasgeben gegen Ende dem Film viel von seiner Pracht. Und die Horrorelemente, die durch den wahnsinnigen blinden (Killer)-Passagier eingebracht werden, haben erst recht nichts zu suchen in dem Film.
Deshalb ist „Sunshine“ zwar nicht der große Wurf, bleibt aber doch ein packender Trip ins All, jenseits von allem „Armageddon“-Pathos.
7,5/10

Links:
http://www.imdb.com/title/tt0448134/
http://www.kino.de/kinofilm/sunshine/Typ/90882.html
http://www.sunshine-derfilm.de/

Permalink (8 Kommentare)   Kommentieren



Sonntag, 18. März 2007
wahres kino
Pans Labyrinth
von Guillermo del Toro

Spanien

D: Ivana Baquero, Sergi Lopez

112 min.

FSK: 16

Seit 22. Februar im Kino







Selten hat mich ein Film so gepackt wie "Pans Labyrinth".
Sein tiefer Pessimismus, seine grandiose Bildsprache und die düstere Athmosphäre hielten mich noch Tage nach dem Sehen in Atem.
Denn auch wenn der Film zu Ende geht, sein Zauber bleibt noch lange.

Dabei kann man dem Film durchaus kritisch entgegensehen. Wenn man will.
Man kann ihn in bester Kritiker-Manier zerreden, Plotlöcher beklagen, Fehlbesetzungen ankreiden und die Inszenierung für schwach erklären.

Und für all das gibt der Film eine gewisse Angriffsfläche. Und wenn man, schon kritisch gesinnt, sich den Film ansieht, wird man sich womöglich bestätigt fühlen und nie die wahre Finesse dieses Films erkennen.

Hat man im Kino je so etwas wie den "Pale Man" gesehen, der seine Augäpfel in die Handinnenflächen drückt und durch sie sieht? Je so eine düstere Fantasie? Je so eine im wahrsten Sinne fantastische Inszenierung?Je so eine todtraurige Geschichte? So ein kongeniales wie faszinierendes Ende?
Ich nicht.



Und es war der erste Film, in dem ich in keinen Moment auf die Uhr gesehen habe, ehrlich. Der Film hat mich durchgehend fasziniert und gefesselt.

Und an die Leute, die dem Film 40% oder weniger gegeben haben:

Bekamt ihr keine Gänsehaut, als der Arzt erschossen wurde? Habt ihr euch nie gegruselt wie ein kleines Kind? Hat euch das Ende nicht überrascht?

Filme wie dieser sind für mich wahres Kino. Sie funktioren nur auf der großen Leinwand und sind die Filme, die mich ehrlich und wahrhaftig packen. Denn Tragik bzw. Trauer ist meiner Meinung das stärkste Gefühl, was Filme vermitteln können.

Das i-Tüpfelchen und das was die Dramatik erst zuließ waren aber eindeutig die Bilder, welche dafür mehr als zurecht den Oscar bekamen. Der Kameramann und die Beleuchter haben ihren Job mehr als gut gemacht.
Sie machen Ivana Baquero zu einem wunderbaren Symbol für die Unschuld und ich halte Baquero auch für alles andere als fehlbesetzt.

Ein Teil der düsteren Athmosphäre ist auch die Gewalt, die für den Film glaube ich doch recht wichtig ist. Oft überrascht sie den gemeinen Kinozuschauer, der sich an das Abblenden schon gewöhnt hat, maßlos. Man sieht wie Nazicapitain Vidal mit der Flasche auf den Bauer eindrischt und wartet darauf das die Kamera wegsieht, aber sie sieht nicht weg, sie hält weiter voll drauf.
Trotzdem konnte ich nie wegsehen, obwohl es mich drängte. Aber der Film hat mich so fasziniert, dass ich trotzdem gebannt auf die Leinwand blickte.
Nur bei der Amputation sah ich weg, so was kann ich partout nicht ab.

Und da erschliesst sich auch mein einziger Kritikpunkt, nämlich dass Ofelias Fantasiewelt von der Grausamkeit her nicht auf eine Stufe mit der realen Welt gestellt wurde.

Die Gewalt geht nämlich hauptsächlich von Capitain Vidal aus, der für mich ein ungeheuer starker Charakter war.
Man hasst ihn. Aber -und das rechne ich dem Film hoch an- man vesteht ihn. Man versteht, weshalb er foltert, denn er glaubt an ein aus seinen Augen "gesäubertes" Spanien. Und das ist es was ich an so gut wie allen Filmen, in denen Nazis vorkommen, vermisse. Sie sind immer kalte, böse Monster, nie Menschen. Auch die Nationalsozialisten waren meist liebende Familienväter und erst wenn man ihnen in Filmen auf so menschlicher Basis begegnet, versteht man sie und erkennt erst wirklich die Falschheit ihrer Ideale.
Das Vidal noch ein Mensch ist, erkennt man stark am Ende des Films.

Fazit: Auch wenn der Film einige Schwächen hat, hat mich selten ein Film im Kino so berührt. Und wenn ich nach dem Film stumm im Sessel sitze und ihn erstmal verdauen muss, dann sind mir das ganz klar 100% wert.

9/10

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren



Freitag, 16. März 2007
Die große Weltpremiere...
...von "Neues vom Wixxer". Und ich dabei! Das kommt wen man einen Vater mit guten Beziehungen hat oder einen mit einem Presseausweis. Also konnten ich und meine geehrte Mutter uns zwei Pressekarten an der Presseakkredittierung abholen und waren offiziell Presseleute.
Das ganze passierte am Sonntag den 11.März abends im Mathäser-Filmpalast in München, Sitz von Constantin-Film. Vor dem Kino wurde der angeblich längste rote Teppich ausgerollt wie sonst noch nie im Mathäser. Er war allerdings auch sehr schmal.
Also suchte ich mir mit Digitalkamera bewaffnet einen brauchbaren Platz vor der Fotoleinwand. Nur ein Security-Mensch mit Glatze nervte, weil er immer vor der Linse herumstand. Einige Prominenz hab ich außerdem fotografisch "verpasst", da die Kamera meines Vaters keinen Bildstabilisator intus hat.


Noch ist nichts los auf dem "Red Carpet"

Was zur Folge hatte, dass weniger mediengeile Stars wie Hugo Egon Balder fast über den Teppich rannten und ich somit nur eine verwackelte Silhoutte auf dem Foto hatte.
Als einer der ersten schwirrte dieser Ex-Talkshowfritze, dem die Vergewaltigung vorgeworfen wurde und dessen Name ich nicht kenne und kannte vorbei.

Na gut, dann kamen noch ein paar andere C-Prominente vorbei, unter anderem eine extrem spärlich bekleidete Dame, bei der die Journalisten ausrasteten und die sich zehn Minuten im Blitzlicht suhlte. Leider kein Foto, aber die Fotografen riefen sie meines Erachtens "Emilia". Big Brother oder sowas?

Dann kam aber:

Michael Kessler (Sie wissen schon, der Typ aus der Schillerstraße)

Und posierte für mich:


Der erste den ich kannte und den ich auch ein kleines bisschen schätzte, wenn auch nicht so wie Pastewka. Er sollte den Anfang machen für einen Haufen Prominenz, die auch ich alle kannte machen. Zum Beispiel den Herren Mittermaier:


Oder eben Leute bei denen ich im Fernsehen wegzappe, zum Beispiel -hähä- Achim Mentzel:


Semmelrogge, der alte Knacki:


Und ganz groß, Wolfgang Völz alias Käptn Blaubär. Ein genialer Typ!



Dann gings in Journalistenkino, um den film zu sehen. Ich hab mich totgelacht, meine Mutter hat sich an den Kopf gefasst.

Nach Ende der Vorstellung wurden wir vom "Security-Personal" ins Theater für geladene Gäste geleitet wo noch etwas gelabert wurde (und viel geklatscht) und die Hauptdarsteller auf die Bühne kamen.




(Stromberg alias Christoph Maria Herbst alias Alfons Hatler (Höhepunkt des Films). Oben die Hauptdarsteller Kalkofe, Pastewka (!) und Welke. Mitte: Chris Howland, Hella von Sinnen und mittig der unbekannte Kinski-Verschnitt.)

Stromberg umarmt den Regiesseur

War aber alles nichts gegen ihn:


Blacky Fuchsberger bekam eine riesige Torte und minutenlange Standing Ovations, war erstaunlich fit und kam diekt neben mir auf die Bühne gelaufen, gestützt von seinem Sohn (glaube ich).

Auf die After-Showparty im p1 habe ich dankend verzichtet.

Permalink (5 Kommentare)   Kommentieren



Sonntag, 18. Februar 2007
kino-tagebuch
Das war ja mal gaaaanz großes Kino gestern - "Der gute Hirte". Ein großartiger Matt Damon, eine grandiose Kamera, geniale Besetzung der Nebenrollen (John Turturro!) und eine derart stilsichere und spannende Inszenierung von Robert de Niro, dass man getrost über ein paar Dramartugiefehler hinwegsieht. Ich bin begeistert!

The Good Shepherd

Permalink (2 Kommentare)   Kommentieren



Freitag, 5. Januar 2007
Kein Stummfilm! - Deja Vu v. Tony Scott
Tja, Ferien und Kino. Das harmoniert nicht. Auf jedenfall nicht in einem bayrischen Kuhdorf. Aber ich verbrachte die freien Tage mit meiner Familie in einem Kuhdorf mit Kino. Aber was für einem! Die Sitze antik und reif für den Abtransport zum Schrottplatz, eine ausgefallene Heizung und eine Spule, die echtes Stummfilm-feeling aufkommen ließ.

Deja Vu ist aber leider kein Stummfilm. Im Gegeinteil. Der Prolog ist zugleich die stärkste Szene des Films. Ein ordentlicher Bumms. Aber keiner über den man sich freut. Kein böndischer Rumms, über den man sich meistens wie Bolle freut, weil der Bösewicht oder sein Katzen- und/oder Kaviarfressender russnesischer Negerassistent mitgerummst wurde. Nein, Deja Vu beginnt mit einer realistischen und bedrückenden Explosion, denn wenn man Menschen durch die Luft fallen sieht, fühlt man sich zwangsweise an NineEleven erinnert. Und das an einem Ort, indem das Bushland statt mit Terroristen mit der Naturgewalt zu kämpfen hatte. Im Film ist es wieder einer der Erstgenannten, der die Explosion auslöste. Allerdings ein Amerikaner.

Vorher sieht man noch Kinder auf den Kutter steigen. Sie lachen. Und junge Familien, fröhliche Marines, lebenslustige Senioren. Dazu Jazzmusik. Alles damit es danach, bei Stunde Null, noch viel bedrückender wirkt. Simpel, aber sehr effizient.

Und dann kommt Denzel. Guter Mann. Kein schwarzenneggerischer Actionheld, sondern ein toller und sympathischer Charakter, der den Film um einiges aufwertet. Hier spielt er so angenehm dezent und zurückhaltend, dass er dem Actionheld eine neue, realistische aber sehr taffe Note gibt.

Außerdem harmoniert er perfekt mit der -mit Verlaub- verdammt gut aussehenden Paula Patton. Eine schöne Szene, wenn sich Denzel in die aufgebahrte Leiche verliebt, die ja aber -wie wir später erfahren- gar nicht tot ist.

Doch dann verliert sich der Film in Zeitreisetheorien und ähnlichem Geschwurbel. Unser Held trifft auf eine Einheit, die mit einer Maschine in die Vergangenheit blicken kann. Dass nimmt der Denzel erstaunlich gelassen hin und diskutiert mit der skurillen Vergangenheitstruppe (ein Cowboy, ein Nerd, eine Heulsuse und der Typ-mit-den-Wangen-und-ohne-Hals Kilmer) munter über Zeitreisetheorien, die kein Mensch versteht und auch nicht verstehen soll.

Doch das ist noch alles recht glaubhaft, wenn der Film, ab dem Punkt in dem Denzel in die Verganheit gebeamt wird, keine sehr bedauerliche Wendung nehmen würde. Er wird zu unglaubhaftem Popcorn-Kino.

Aber es bleibt spannend. Trotz grober Logiklöcher ist der Film ab da durchgehend spannend mit einer packenden Verfolgungsjagd und einigen anderen Szenen, die unterhalten, aber eben nur unterhalten.

So verliert Deja Vu jeden gesellschaftspolitischen Wert und das Realbedrückende verfliegt auch langsam, aber sicher. Deja Vu ist ein straff, inszenierter Spannungsfilm, der aber viel mehr hätte sein können. Und so geht man ein bisschen enttäuscht aus dem Saal in die bayrische Bergwelt.
5/10

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren



Montag, 27. November 2006
Casino Royale oder Back to the Roots - und wie!

"Casino Royale" ist ein Neuanfang und eine Besinnung zu den Anfängen der Anfänge der Bond-Reihe. Man kann nicht sagen, dass die Art Bond, wie sie von Moore oder brosnan nicht zeitgemäß ist, denn bei Brosnan hat das sehr gut funktioniert. Nein, "Casino Royale" ist einfach eine erfrischende Gradwanderung und eine Entfernung von den Kindereien der Reihe. Und das gab es schon einige Male und diese Bonds waren mir immer die Liebsten. So halte ich den "Hauch des Todes" für den gelungensten Bond der Neuzeit, ohne ihn mit Meilensteinen wie "Liebegrüße aus Moskau" zu vergleichen. Er vereint nur einfach die typischen Bondschmunzeleien mit einem knallhartem, zynischem Bond und wird deshalb nicht zum Kindergeburtstag wie "Stirb an einem anderen Tag", dem vorläufigen Tiefpunkt der Reihe. Ein schrecklicher Kindergeburtstag mit grausiger CGI-Action und billigen Witzen.

So will "Casino Royale" nicht sein und so ist er nicht und schon darum verdient er mindestens 70%!

Er orientiert sich an actionarmen und spannenderen Klassikern wie "Liebesgrüße aus Moskau" oder "Im Geheimdienst ihrer Majestät" und erschafft doch eine eigene packende Story und Optik. Dieser Film ist ernstgemeint! Und kein billiger Abklatsch. Oder packt einen hintergrundlose Action wie in "Stirb an einem anderen Tag"?

Dieser Bond ist hart und deswegen so viel packender und bietet dazu eine prickelnde Story und endlich Action, die man dem Film auch abnimmt. Da verzeiht man dem Film auch einige Längen und einem teilweise etwas unsicherem Bond.

Hmm... Ja, mit Daniel Craig werd ich mich wohl nie richtig anfreunden können. Ich hätte mir etwas weniger Muskeln (ist Bond der Terminator?) und mehr Haare (auf dem Kopf, wohlgemerkt!) gewünscht. Was er allerdings perfekt verkörpert ist die neue Härte, der neue Zynismus. Und ein klitzekleinesbisschen mehr Eleganz hätte ich mir auch gewünscht.

Was ich noch nicht mochte war die Musik. Sowohl die Filmmusik und vor allem das grausige Titellied enttäuschte mich schrecklich.

Fazit:
Man könnte nörgeln: Wo isn Q un wo isn der Martini?!, man könnte aber auch sagen: ENDLICH MAL EIN WAHRER BOND!
8/10

Permalink (3 Kommentare)   Kommentieren



Freitag, 27. Oktober 2006
Dagegen ist Texas Chainsaw Massacre Kinderkacke! - 7 Zwerge-Der Wald ist nicht genug im Kino
Wenn man nach diesem Film aus dem Kino kommt, dann weiß man, das man etwas Großes gesehen hat. Dieser Film, sagt man sich, war so ... packend, so aufrüttelnd und verstörend.

Schon die Anfangssequenz ist genial und wird wegweisend für alle zukünftigen Filmemacher sein. Sie zeigt das einsame Leben eines Mannes irgendwo im Wald. Verlassen von seinen Freunden, nur auf sich allein gestellt. Wenn die Kamera mit einer Totalen die nur gering, aber dann umso packender, eingesetzte Mimik des Altmeisters der modernen Tragikkomödie ,Otto Walkes, einfängt, dann sieht man es: Dieser Mann ist einsam. Hart geworden durch einsame Nächte und einsames Aufwachen. Seine Freunde mit denen er vormals in einer Schwulen-WG gewohnt hatte, sie verließen ihn kalt und ohne ein Sterbenswörtchen des Abschieds.

In einer beeindruckend gefilmten Szene, in der Otto Walkes mit Kaninchen spricht, weil er so einsam ist, ja, da wird einem sein ganzes Elend bewusst.

Dann kommt Schneewittchen eines Tages zu Bubi, wie Otto Walkes hier genannt wird, und klagt ihm sein Leid. Die Newcomerin Cosma Shiva Hagen spielt hier so eindringlich wie genial eine zerissene Frau zwischen den Stühlen. Verlassen von ihrem Mann, den sie liebte und einen Kannibalen am Hals, der ihr Kind verspeisen will. Scharen von Kinobesuchern verließen nach dem Auftritt Cosma Shiva Hagens das Kino. Sie hielten die verstörende Rede, die Hagen so lebensnah verkörperte, nicht mehr aus.

Sie beauftragt Bubi, ihr zu helfen, denn nur wenn sie den Namen des Kannibalen findet, so lässt er ihr ihr Kind. Und dann wieder einer der Totalen von Bubis Gesicht, das die innere Zerissenheit des Mannes darstellt. Doch er trifft eine Entscheidung: Er wird seine Freunde suchen und zusammen werden sie Schneewittchen helfen.

Dies gelingt ihm auch. Und so besteht die Gruppe aus sieben lebensnahen Charakteren, die ganz unterschiedlich sind und doch so gleich. Sie treibt nichts mehr an, sie sind verloren in ihrem eigenen Leben.

Es ist verstörend Cloudy, Cookie und Sunny , dreien der sieben, zuzusehen, wie sie vergeblich versuchen ein Restaurant aufzumachen. Der ganze Abscheu des Kapitalismus wird einem in solchen großartigen Szenen klar. Und auch die anderen irren erfolglos durch diese Welt.

Und so finden sie doch alle auf den rechten Lebensweg zurück, dank Bubi. Doch bis sie dies schaffen, werden sie mit dem ultimativen Bösen konfrontiert, verstörend dargestellt von Axel Neumann. Die Rolle des brutalen Killers ist ihm auf den Leib geschrieben und bei seinen grausamen Feldzügen gegen die Sieben kriegt schon mancher eine Gänsehaut.

Die Sieben Hauptdarsteller werden, um den Namen zu finden, aber erst mal in unsere Welt katapultiert und erst in dieser Passage wird einem dann so richtig klar, dass nichts brutaler ist als die Realität. Doch wieder verließen haufenweise Zuschauer den Saal und nur die Hartgesottensten blieben sitzen. Unglaublich intensive Gewaltdarstellung peitschte dem Zuschauer ins Gesicht, dass er heulen möchte, weil das alles so real wirkt. Wenn Udo Lindenberg eine Kanonenkugel auf den Kopf fällt, dann sitzt man mit aufgerissenen Augen im Kinositz, so verstörend ist es.

Und wenn man sie dann, die Sieben, durch unsere Welt trotten sieht, ja dann merkt man: Sie sind Fremdkörper in einer harten, grausamen Welt, die keinen Platz für Minderheiten hat.

Dieser Film wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben, als das größte und packendste Drama der Filmgeschichte.

In diesem Sinne:
0%

Permalink (1 Kommentar)   Kommentieren



Dienstag, 15. August 2006
lastseen: Lang lebe Garfield!

Zu Garfield habe ich eine ganz besondere Beziehung, da bis vor zwei Jahren auch ein Garfield namens Tama in meinem Haus lebte. Fett, faul, aber klug und nett war Tama. Wie Garfield. Es gab nur den Unterschied, dass sie eine weibliche Garfield war. Leider starb sie.

Garfield lebt aber noch, jedenfalls auf der Leinwand und ist dort erstaunlich präsent. Und so lebendig wie im Kino war der fette Kater noch nie. Das heißt im Klartext: Ich hab noch nie ein so toll animiertes Tier gesehen! Die Bewegungen waren wirklich originell und kätzisch und man glaubt jedes einzelne Haar auf Garfields Pelz sehen zu können. Und so schafft es Garfield die menschliche Schauspielerriege komplett an die Wand zu spielen, was allerdings nicht all zu schwer ist, da sich Breckin Meyer und die Love Hewitt mit ihrem Grimassendebakel vollends blamieren.

Die Story bewegt sich auf Kinderfilmdurchschnitt, ist aber kein großes Ärgernis. Mit den CGI-Effekten der Tiere (außer Garfield und seinem Doppelgänger) lässt sich auch nicht prahlen, die Münder bewegen sich viel zu sehr wie die von Nussknackern.

Zu den Witzen: Viele von ihnen waren einfach zu abgefuckt oder bewegten sich auf Cartoon-Slapstickniveau, aber dann gibt es auch wieder echte Schenkelklopfer. Was ist das für eine scheißlustige Szene, in der der verwöhnte Doppelgänger Garfields aus der obersten Oberschicht den Teller Lasagne auffrisst, dass Reste durch die ganze Kneipe fliegen und er dann (fucking-scheiß-gut animiertes Gesicht!) bittet: „Könnte ich bitte noch mehr haben?“?! Oder mein Liebling: Der blöde Bluthund. Wie die Tiere ihn auf den fiesen Lord (John-Cleese-Verschnitt Bill Connolly) „scharf machen“ in dem sie ihn an der Hose von ihm riechen lassen und er den Rest des Film über den Lord jagt und dabei (fucking-scheiß-gut synchronisiert) und wenn er ihn sieht immer dumpfbackig „Hose!“ ausruft. Ein Cineastenhäppchen, in dem Filmliebhaber klugscheißen können, die Szene sei von den Marxbrothers kopiert gibt es auch in Form der berühmten Spiegelszene.

Oliver Kalkofe synchronisiert Garfield um Längen besser als der schreckliche Thomas Gottschalk, und hat damit die Lacher auf seiner Seite.

Alles in allem ein gelungener Familienfilm.

7/10

Permalink (1 Kommentar)   Kommentieren



Freitag, 28. Juli 2006
Fluch der Karibik 2 - Größer, länger, schneller



Captain Jack Sparrow. Johnny Depp zeigt in dem Streifen eindrucksvoll, wie cool tuntige Bewegungen sein können. Ein selbstsicherer, wenn nicht egoistischer Machokäpt´n, mit Rastafrisur und Goldzähnen. Immer besoffen torkelt Depp durch den Streifen und ist wohl das hellste Licht im fast durchweg Dunkel.

Man darf nicht zu viel Erwartungen an einen Bockbuster stellen, blabla.... Aber wie kommt ein Drehbuchautor auf eine derart beknackte Idee, das ein Krakenkapitän sich sein Herz aus dem Leib riss und in eine Truhe steckt. So ein Bullshit! Und wenn man das Herz hat und es erdolcht (soweit ich weiß) stirbt er oder er gehorcht einem, oder so. Voldemorts Tagebuch lässt grüßen.

Und natürlich etwas Schmalz für die Mädchenherzen mit dem Mädchenschwarm Orlando Bloom, der zwar passabel aussieht, aber schauspielerisch nichts drauf hat, und Keira Knightley, die für männliche Kinogänger, den Kitsch erträglicher macht.

Tja, und ... Zombies! Die allerdings mehr lachhaft als furchterregend sind. Ein computergenerierter Hammerhaikopf mit computergeneriertem Menschfischkrakenkörper.
Nein danke!

Was im Kannibalendorf abgeht, hat allerdings großen Spaßwert, so wie der ganze Film.

Furiose Action gibt es dazu und die macht den Hauptteil des Films aus, deshalb bleibt es sehr unterhaltsam, solange man nicht die Handlung überprüft. Was gerade noch nett erschien wirkt dann peinlich.

Die Story hat keinen roten Faden und ist unglaublich überladen. Doch es scheint, als hätten die Macher dies gewollt, denn der Film nimmt sich in keiner Minute ernst, weshalb er so unterhaltsam ist. Das entlädt sich dann im Finale. Wo sabbernde Zombies die „Guten“ jagen, die aber nichts besseres zu tun haben, als sich um das Herz von Mr. Krakenkäpt´n zu kloppen. Die hübsche Keira bewirft sie mit Steinchen und wird hysterisch und zwei Blödmänner laufen mit der Kiste weg. Eine Szene, so absurd und aberwitzig wie das Finale eines Monty Python.

Wirklich sehr beeindruckend sind die Krakenangriffe. Ein sehr gut animierter Riesenkraken, der Schiffe zerstört, zu klassischer Orgelmusik. Eine stilvolle, beeindruckende Szene.

Fazit:
Wenn man sich auf den Film einlässt, ist er ein furioses Actionspektakel, mit hohem Unterhaltungsfaktor. Minuspunkte sind die Zombies und grausig ist die Story, doch Jack und die Krakenangriffe, sowie die Action, der Witz und die beeindruckende, opulente und aufwändige Szenerie wie das Kannibalendorf u.s.w reißen noch ordentlich was raus.
6/10

Permalink (1 Kommentar)   Kommentieren