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Samstag, 8. September 2007
Ein Abend voller Indie(rock)poppern
am Samstag, 8. September 2007, 01:27
"Wir sind Helden" im Hamburger Stadtpark
Wo doch gerade alle wieder von Romantik reden, hier das Bild zum Thema...
Na gut, der Bericht ist etwas zu spät, das Konzert war schließlich am 1.September. Trotzdem noch ein paar Worte zu "Wir sind Helden":
Eigentlich bin ich gar nicht so der Helden-Otto Normalhörer, ich mag es lieber etwas rauher und Back-to-the-Rootsiger, aber da war mein Bedarf ja schon mit dem Stadtpark-Konzert von Mando Diao (mit den Dirt Pretty Things als Vorband!) am 7.Juni gedeckt, außerdem lässt man sich ja nicht zwei mal bitten, auf ein Konzert mitzukommen. Und die Helden sind wirklich eine okaye deutsche Band mit einigen richtig guten Liedern , mal abgesehen davon dass Sängerin Judith Holofernes immer diese grausamen Röcke über Jeans trägt. Geschmackssache.
Den undankbaren Job der Vorband übernahmen die Indiepopper "Tele". Und es war wirklich ... grauenhaft! Ein vollkommen unsympathischer Frontmann, kalauerreißende Gitarristen und ein scheiß Sound (wofür die Band allerdings nichts kann...) zogen die Zeit bis zu den Helden schrecklich in die Länge. Die Songs dieser Band sind, wie ich auf iTunes gehört habe, auf dem Album ganz erträglich, live ist die Band aber nur peinlich. Fast schon schlagerartig muten die unglaublich (geistes-)schlichten Refrains an, dazu noch total blöde Texte und ein Sänger, der es schafft, keinen einzigen Ton zu treffen. Interessant war zudem, dass die Leute bei der Vorband überhaupt nicht abgingen und jeder verzweifelte Animierungsversuch vonseiten der Band fehlschlug. Sehnsüchtig dachte ich da an die "Dirty, Pretty Things", die damals als Vorband fast genau so rockte wie der Hauptact.
Aber wenigstens passierte das alles im Stadtpark, der ohne Zweifel die schönste Konzert-Location in Hamburg ist. Nichts geht über ein frisches Lüftchen und der Sound ist trotzdem wesentlich besser als in der riesigen Color-Line-Arena (gibt es was Schlimmeres als Stadion-Konzerte?). Außerdem ist die Atmosphäre einfach großartig.
Was als erstes auffällt, ist, dass es (natürlich) verdammt voll ist. Bei Mando Diao konnte man stets eine Lücke finden, die Helden haben den Laden aber restlos ausverkauft. Der Jubel ist groß, als sie auf die Bühne kommen und sie beginnen sofort mit einem Gassenhauer, nämlich "Panik". Eigentlich schade, dass mit so einem hyperschnellen Lied gestartet wird, denn so richtig warm ist man noch nicht, was unter anderem an den herbstlichen Temperaturen liegt. Je, länger sie aber spielen, desto lauter wird der Jubel und errreicht nach Anderthalb Stunden etwa seinen Höhepunkt. Zurecht gab die Band noch zwei Zugaben (bis sie wegen der Anwohner dann wirklich aufhören musste) , denn das Publikum machte wirklich einen Höllenlärm. Das alles blieb natürlich kinderfreundlich, denn die Helden bleiben natürlich eine Band für die ganze Familie. Die Fans bestanden hauptsächlich aus friedlichen linken Studenten und Schülern. Ich glaube, 90% der Zuschauer haben an dem Abend Chucks getragen und ich habe niemanden gesehen, der keine Jeans anhatte. Dazu dann noch eine beige Umschnalltasche, ein gestreifter Kapuzenpulli und bei den Mädchen ein schräges Pony. Nicht konservativ oder gar Stehkragenmäßig, aber auch nicht punkig und richtig rebellisch. Die Sorte Jugendlicher, der sich Nachmittags mit der Gitarre in die Einkaufsstraße stellt, um Geld für die armen Kinder in Tansania zu sammeln.
Hamburger Jugendkultur aus der Mittel- und Oberschicht eben...
Wo doch gerade alle wieder von Romantik reden, hier das Bild zum Thema...
Na gut, der Bericht ist etwas zu spät, das Konzert war schließlich am 1.September. Trotzdem noch ein paar Worte zu "Wir sind Helden":
Eigentlich bin ich gar nicht so der Helden-Otto Normalhörer, ich mag es lieber etwas rauher und Back-to-the-Rootsiger, aber da war mein Bedarf ja schon mit dem Stadtpark-Konzert von Mando Diao (mit den Dirt Pretty Things als Vorband!) am 7.Juni gedeckt, außerdem lässt man sich ja nicht zwei mal bitten, auf ein Konzert mitzukommen. Und die Helden sind wirklich eine okaye deutsche Band mit einigen richtig guten Liedern , mal abgesehen davon dass Sängerin Judith Holofernes immer diese grausamen Röcke über Jeans trägt. Geschmackssache.
Den undankbaren Job der Vorband übernahmen die Indiepopper "Tele". Und es war wirklich ... grauenhaft! Ein vollkommen unsympathischer Frontmann, kalauerreißende Gitarristen und ein scheiß Sound (wofür die Band allerdings nichts kann...) zogen die Zeit bis zu den Helden schrecklich in die Länge. Die Songs dieser Band sind, wie ich auf iTunes gehört habe, auf dem Album ganz erträglich, live ist die Band aber nur peinlich. Fast schon schlagerartig muten die unglaublich (geistes-)schlichten Refrains an, dazu noch total blöde Texte und ein Sänger, der es schafft, keinen einzigen Ton zu treffen. Interessant war zudem, dass die Leute bei der Vorband überhaupt nicht abgingen und jeder verzweifelte Animierungsversuch vonseiten der Band fehlschlug. Sehnsüchtig dachte ich da an die "Dirty, Pretty Things", die damals als Vorband fast genau so rockte wie der Hauptact.
Aber wenigstens passierte das alles im Stadtpark, der ohne Zweifel die schönste Konzert-Location in Hamburg ist. Nichts geht über ein frisches Lüftchen und der Sound ist trotzdem wesentlich besser als in der riesigen Color-Line-Arena (gibt es was Schlimmeres als Stadion-Konzerte?). Außerdem ist die Atmosphäre einfach großartig.
Was als erstes auffällt, ist, dass es (natürlich) verdammt voll ist. Bei Mando Diao konnte man stets eine Lücke finden, die Helden haben den Laden aber restlos ausverkauft. Der Jubel ist groß, als sie auf die Bühne kommen und sie beginnen sofort mit einem Gassenhauer, nämlich "Panik". Eigentlich schade, dass mit so einem hyperschnellen Lied gestartet wird, denn so richtig warm ist man noch nicht, was unter anderem an den herbstlichen Temperaturen liegt. Je, länger sie aber spielen, desto lauter wird der Jubel und errreicht nach Anderthalb Stunden etwa seinen Höhepunkt. Zurecht gab die Band noch zwei Zugaben (bis sie wegen der Anwohner dann wirklich aufhören musste) , denn das Publikum machte wirklich einen Höllenlärm. Das alles blieb natürlich kinderfreundlich, denn die Helden bleiben natürlich eine Band für die ganze Familie. Die Fans bestanden hauptsächlich aus friedlichen linken Studenten und Schülern. Ich glaube, 90% der Zuschauer haben an dem Abend Chucks getragen und ich habe niemanden gesehen, der keine Jeans anhatte. Dazu dann noch eine beige Umschnalltasche, ein gestreifter Kapuzenpulli und bei den Mädchen ein schräges Pony. Nicht konservativ oder gar Stehkragenmäßig, aber auch nicht punkig und richtig rebellisch. Die Sorte Jugendlicher, der sich Nachmittags mit der Gitarre in die Einkaufsstraße stellt, um Geld für die armen Kinder in Tansania zu sammeln.
Hamburger Jugendkultur aus der Mittel- und Oberschicht eben...
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