T H A D E U S at the Movies!
Sonntag, 28. Oktober 2007
Im Kino: Die Ermordung Jesse James durch den Feigling Robert Ford
Heute war ich das erste Mal meinem Multiplex-Kino dankbar, dass es so viel Werbung zeigt, denn obwohl ich Sage und Schreibe eine halbe Stunde zu spät war, verpasste ich nur die ersten paar Minuten.

"Die Ermordung Jessie James..." ist der Auftakt für ein sehr erfreuliches Westernrevival in den Kinos. Am 13. Dezember erscheint in den deutschen Kinos "Todeszug nach Yuma", ein Edelwestern mit Russel Crowe. Doch der Trailer lässt einen ganz anderen Film vermuten wie es der Film mit dem unendlich langen Titel und Brad Pitt in der Hauptrolle ist. Der ist nämlich kein Western im Sinne von in den Sonnenuntergang reitenden Outlaws, wilden Feuergefechten und bösen Indianern.

Jesse James war einer der ersten amerikanischen Medienstars, vom Staat wegen seiner Verbrechen gesucht, vom Volk aber wie ein Gott verehrt. Und da ist es doch nur passend das Brad Pitt eben diesen spielt, der schließlich in letzter Zeit oft seltener wegen seiner Filme als wegen seiner Boulevardstories auffiel. Der Film scheint eine echte Herzensangelegenheit Pitts zu sein, auch weil er in der letzten halben Stunde immer mehr das Feld des klassischen Westerns verlässt und zur kongenialen Parabel für die Verehrung und Verachtung Prominenter und die Sehnsucht nach Ruhm wird. Pitt spielt den Jesse James großartig als ein Mythos, den seine Prominenz auffrisst, wird aber teilweise von Ben Afflecks weniger bekannten Bruder Casey an die Wand gespielt. Sein recht undankbarer Part als "Feigling" Robert Ford meistert er oft noch besser als Pitt. Alles andere als ein sympathischer Charakter, trotzdem spielt er den krankhaften Verehrer des Westernmythos mit viel Leidenschaft. Robert Ford ist in jeder Hinsicht der Gegenpart zu Jesse James: Ford ist ein Schwächling, der glaubt, er sei für etwas Großes bestimmt, während Jesse James eine Ikone ist, der daran zerbricht, dass er zwar nur von Verehrern umgeben ist, sich selber aber seiner Schwäche bewusst ist. Zwischen Casey Affleck und Brad Pitt herrscht eine fast erotische Spannung, von der sich der Verehrer am Ende durch den Mord emanzipiert.

Der Film setzt, nach einem kleinen Prolog zur Biografie Jesse James, bereits kurz vor dem Ende des Untergangs der James-Bande ein. Jesse und sein Vater sind sichtlich angeschlagen und die Truppe besteht hauptsächlich aus debilen Nichtsnutzen, weil die ursprüngliche Bande tot oder im Gefängnis ist. Ein klassischer Zugüberfall beginnt und man wähnt sich in der Illusion einem klassischen Western mit erschreckten Passagieren und fluchenden Gaunern beizuwohnen. Es dauert aber nicht lange und schon ist man mitten drin in einem der unendlich langen Gespräche, die typisch für den Film sind. Leider besteht der Film im Mittelteil fast nur aus unendlich langen Dialogen und extrem elegischen Szenen. Ich habe nichts gegen lange, ruhige Szenen, solange sie eine gewisse Dynamik haben. Leider ist das bei dem Film fast nie der Fall, denn er reiht nichtssagende und für die Handlung des Films sowie für die Charaktere unwichtige Szenen aneinander und so verliert man schnell das Interesse. Das Schlimme ist, dass der Film im Grunde keinen Spannungsbogen hat, er nimmt nie Fahrt auf und verliert deswegen auch nie an Spannung. Es ist nichts gegen eine langsame Erzählweise einzuwenden, solange man in den einzelnen Szenen eine gewisse Anspannung erhält, was "Die Ermordung Jesse James..." durch seine langweiligen Dialoge und seine ermüdende Inszenierung aber verspielt. Das einzige was den Film vor der totalen Langeweile rettet ist sein auch in den Nebenfiguren großartiger Cast.

Das wirklich innovative an dem Film aber ist seine neue, nicht so verklärte Sichtweise auf den wilden Westen. Kameralegende Roger Deakins (der in fast jedem guten Film seine Finger drin hat) erzeugt eine atemberaubende Bildsprache und eine ungeheure Authenzität. Nie hat man eine so real wirkende Darstellung des "wilden Westens" im Kino gesehen. Das unterstreicht auch der ebenso gelunge Soundtrack, eine Kostprobe gibt es auf der offiziellen Filmseite, der viele Komponente alter amerikanischer Musik in sich vereint.

Und so stehe ich "The Assasination of Jesse James by the Coward Robert Ford" zwiespältig gegenüber, einerseits überwältigt von der Bildsprache und dem Cast, anderseits gelangweilt von der biederen Inszenierung.

60%

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Freitag, 26. Oktober 2007
Teneriffa #2
!!!NACHTRAG:!!!
Die Verwandschaft schläft nicht! Einige schlimme Fehler habe ich gemacht doch zum Glück wurden die sogleich ausgebessert, denn mein (wie ich jetzt weiß) Großonkel war so nett mich darauf hinzuweisen:

..."ich möchte nicht als Steißtrommler (altertümliche Bezeichnung für Schullehrer) verschrieen werden aber die karibischen Inseln liegen etliche tausend Kilometer weiter westlich.
Bei Teneriffa handelt es sich um eine kanarische Insel, siehe Gran Canaria die Nachbarinsel.
Der Mann der Schwester Deiner Großmutter, nämlich ich, bin Dein Großonkel (saukomisch aber so ist es)Ich nehme an, Du hast schon einige Korrektur-Kommentare erhalten.
Nimm`s leicht."...





Also, einen kleinen Urlaubsbericht, bin ich den anderthalb Lesern dieses Blogs wohl doch schuldig. Auch wenn es aufgrund meiner in der letzten Zeit immer weniger gewordenen schreiberischen Tätigkeit kaum aufgefallen ist: Der Autor war anderthalb Wochen lang ohne Internet auf einer karibischen Insel gefangen...

Verwandschaft ist toll, das steht fest. Verwandschaft ist noch toller, wenn die Verwandschaft eine Wohnung in Teneriffa besitzt, diese aber momentan gar nicht bewohnt, weil ihr momentaner Wohnsitz ein ebenfalls auf Teneriffa gelegenes Haus ist. So können die Norddeutschen in den Herbstferien ohne Hotelkosten die kanarische Sonne genießen. Noch dazu Meerblick, Swimming Pool und zwei riesige LCD-Fernseher mit Satellitenempfang. Das heißt, man kann einige amüsante ausländische Fernsehsender empfangen, die andalusische Version von 9live oder arabisches Verkaufssender beispielsweise.


Ist das Urlaub?! Der Blick vom Balkon aus...

Sehr angenehm war auch, dass außer den Hamburgern nur sehr wenige andere Bundesländer zu der Zeit Ferien hatten, was verhinderte dass das beschauliche Fischerdörfchen zum Teutonengrill umfunktioniert wurde. Auf Teneriffa ist im Herbst eh keine Saison, die (vorzüglichen) Restaurants waren also alle fast leer. Eine gewisse Schadenfreude kam in einem hoch, wenn man das gute Wetter an der Küste, wo wir lebten, und gleichzeitig das Inland mit tiefhängenden, dunklen Regenwolken dekoriert sehen konnte. Die Sonne brannte unaufhörlich und die Temperaturen waren afrikanisch (wo Teneriffa ja auch ,geographisch gesehen, liegt). Wenn man mal das Fischerdorf verließ, dann um im Inland wandern zu gehen. Als Führer diente der zum Teil in Teneriffa lebende Mann von der Schwester meiner Großmutter mütterlicherseits (=Großonkel), der früher seine Brötchen als Kameramann verdiente und einiges Interessantes über den Prozess des Filmemachens wusste. Er hat unter anderem mit Joachim Fuchsberger gearbeitet, den ich ja auf der Wixxer-Premiere schon kennengelernt hatte.

Die tenerrifaranische Version des Grandcanyons: Die Landschaft rund um den höchsten Berg der Insel, dem Teide.

Ein kleines Wehrmutströpfchen war der Besuch des Loro Parque, auf ausdrückliche Empfehlung der ansässigen Verwandschaft. Ein -zugegeben- eindrucksvoller Tierpark, unter anderem besiedelt mit Orcas. Ich bin ja eigentlich klarer Zoo-Boykottierer, aber nachdem ich soviel Positives darüber gehört hatte, kam ich auch mit. Leider wurde der Park nicht nur von eindrucksvollen Tieren besiedelt, sondern auch von eindrucksvollen Menschen. O ja, die Besucher waren nämlich ausschließlich übergewichtig. Auch wenn die Generationen vielfältig waren, waren sie doch durch ein schlimmes Übergewicht vereint. Man hätte den Park auch den "Horrorpark der fetten Menschen" nennen könne, den wo man auch hinsah: Dicke Leute! Ich habe nun nichts gegen übergewichtige Menschen und wünsche mir auch keinen Park voll mit Magermodels, trotzdem ist es gruselig wenn wirklich jeder der einem über den Weg "läuft" ein 150Kilo-Kampfkoloss ist.

Nach einer Woche kurzer Hose und T-Shirt dann der totale Klimaschock...
Der Urlaub war zuende und es ging mit dem Flugzeug nach München zu den Großeltern. Von 30 auf 0 Grad Celsius in nur wenigen Stunden. Und es schneite auch noch.
Es hat zwar lange gedauert, diesen Schock zu verdauen, doch dann merkte ich, wie wunderbar das bayrische Essen immer noch ist. Hier in Hamburg haben wir einen aus Pökelfleisch und Kartoffeln bestehenden Scheißehaufen namens "Labskaus" als Spezialität, während die zu beneidenen Münchner einen zünftigen Hirschbraten kochen oder ein knuspriges Backhenderl oder einen schmackhaften Schweinsbraten. Falls sie mal in München sind:

Zum Mittagessen ist das "Augustiner" am Besten. Das ist nicht so teuer, bietet aber trotzdem echtes bayrisches Essen. Am Besten bestellen sie sich einen Schweinsbraten mit Kartoffelknödel.
Mein absolutes Lieblingsessen: Der Hirschbraten mit Semmelknödel und Preiselbeeren! Den Besten gibts im "Hirschgarten-Restaurant", besonders die Soße ist Weltklasse. Ebenfalls für einen Hirsch empfehlenswert ist das berühmte "Franziskaner".
Das beste Backhenderl aber finden sie beim Rathaus im "Ratskeller".

So viel zu den kulinarischen Tipps. Ich habe übrigens zum ersten Mal den neuen Hund gesehen, über dessen Namensgebung ich ja bereits schrieb. Für seine eigenartigen Eltern sieht er relativ normal aus, er machte mir aber auch klar, wie glücklich ich mit meinem alten Kater bin, denn kleine Hunde sind eine nie müde werdende Plage, die alles zerbeißen was ihnen in den Weg kommt und keine Sekunde ruhig sitzen können. Außerdem baute der Hund, der übrigens Nicki genannt wurde, trotz seines Alters von 9 Wochen, sofort eine heißblütige sexuelle Beziehung mit meinem Unterbein auf. Sobald der Hund mich sah, krallte er sich meine Wade und fing ,wie von allen guten Geistern verlassen, an, es zu rammeln. Was anfangs noch lustig war, wurde ziemlich schnell nervig. Es war wie in einer sehr schlechten Hollwood-Komödie.

Wie dem auch sei, jetzt bin ich wieder in der Hansestadt...

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Donnerstag, 25. Oktober 2007
Filmrätselstöckchen #561
!!!Zum Kommentieren hier registrieren. Ist ganz einfach und geht ganz schnell (nur damit sich niemand beschwert!):
http://www.blogger.de/members/register !!!


Es ist einfach nicht totzukriegen, das Filmrätselstöckchen und man hat sogar schon aufgehört zu zählen!

Beim David habe ich "Once Upon a Time in Mexico" erraten und hier geht es brutal weiter mit einem großartigem Film, der katastrophal floppte und den deswegen kein Schwein kennt:

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Im Kino: Auf der anderen Seite
Nach dem schrecklich überschätzten Betroffenheitsfilm "Das Leben der Anderen" nun also noch ein deutscher Film mit einem "Anderen" im Titel. "Auf der anderen Seite" ist aber bei weitem der bessere Film und eine Oscar-Nominierung würde ich ihm von Herzen gönnen.
Trotzdem ist es eigentlich ein bisschen schade, dass deutsche Regiesseure anscheinend nur melodramatische Sachen drehen können. Fatih Akins Episodenfilm gehört aber eindeutig zu den besseren Vertretern, die verschiedenen Geschichten rundum die Nähe und Ferne zweier Länder werden sehr besonnen erzählt und jede Figur hat genug Platz für sich. Schön ist auch, dass Akin jeder Art von Pathos aus dem Weg geht, was den Film allerdings teilweise etwas anstrengend macht. Die Plotlinien wirken zudem teilweise sehr konstruiert und unecht, gelegentlich hat die Geschichte etwas von einer biblischen Erzählung und ein bisschen göttlich fühlt sich der Zuschauer auch. Er betrachtet das Geschehen relativ kühl von einer höheren Perspektive aus, was bei den ineinander verwobenen Geschichten gar nicht anders möglich ist. Trotzdem bietet der Film einige sehr schöne Momente, so ist unter anderem das Schlußbild des am Strand sitzenden Mannes sehr gelungen und der Film wirkt wegen seiner Figuren noch lange nach.

78%

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Glücksgefühl
Ich benutzte auf dieser Seite in den 550 Tagen Bloggerdasein sicher schon (ohne die kleinen Veränderungen, würde ich diese mit zählen, wäre es eine zweistellige Zahl) 5 verschiedene Layouts. Ich bin kein passionierter HTML-er und war stets schrecklich unentschieden, wie ich mein virtuelles Wohnzimmer gestalten soll. Besonders zugesetzt haben mir die perfekt gestylten Hochglanz-Blogs anderer, bei deren Anblick ich stets vor Neid erblasste. Bis heute, denn jetzt kann ich, glaube ich, selbstbewusst meinen Blog lobpreisen. Und weil Selbstlob nicht immer stinkt, klopfe ich mir jetzt offiziell selber auf die Schulter und bin stolz auf mein Blog-Layout!

Nach meiner anderthalbwöchigen, ferienbedingten Pause kann ich jetzt die Ankündigung machen, dass hier in den nächsten Tagen wieder richtig gerockbloggt wird!

P.S.: Die Linkliste mit meinen Lieblingsbloggern wird natürlich auch bald hier erscheinen.

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Mittwoch, 24. Oktober 2007
Egoload - Analytischer Denker

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Freitag, 12. Oktober 2007
hmmm...
Es spricht irgendwie nicht gerade für den Blog, dass ich die fünf letzten Beiträge alle unter dem Topic Unsinn abgespeichert habe...

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Der Hund von meiner Oma
Der Hund von meiner Oma ist gestorben. Vor einem halben Jahr verschied er urplötzlich aufgrund eines bis dahin nie entdeckten Tumors im Magen. Heute wird ein neuer gekauft. Ein Mischling. Ein sehr extravaganter Mix. Der Gute besteht nämlich zur einen Hälfte aus einem Appenzeller Sennenhund und zur anderen Hälfte aus einem -kein Scherz!- Jack Russel Terrier. Wer weiß, wie klein ein Jack Russel ist und wie groß ein Appenzeller Sennenhund, der wird sich über diese komische Mischung wundern und sich genau so wie ich fragen, wie das überhaupt so paarungsmäßig funktioniert hat. Das ist etwa so wie wenn King Kong ein Sofakissen ...
Das andere Problem ist der Name, der gefunden werden muss. Mein erster Vorschlag den Hund "Tocotronic" zu nennen, wurde leider abgelehnt. Mein anderer war den Hund "Mando" zu nennen, was man ernsthaft in Betracht zieht. Die Alternative dazu wäre Mickie, ein Name, den ich persönlich grausig finde.

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Teneriffa
Eine Woche frei!

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Ich bin damit sehr zufrieden:
How will I die?
Your Result: You will die while saving someone's life.
 

The most noble of all deaths. Your rewards will be great in the next life. You are most definitely a humanitarian. If not currently, you will be. To give one's life is a precious moment that will be remembered by friends and family for many decades.

You will die in your sleep.
 
You will die of boredom.
 
You will be murdered.
 
You will die while having sex.
 
You will die in a nuclear holocaust.
 
You will die from a terminal illness.
 
You will die in a car accident.
 
How will I die?
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